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ruecker42 schrieb am 26.4. 2008 um 20:04:17 Uhr über

Poliermaschine

Harmlos scheinendes Monster, Du wolltest meine Hände und ich habe mich Dir und Deinen vierzehnhundert Umdrehungen pro Minute stets mit großem Respekt genähert. Die sanft anmutenden großen Räder aus weichem Musselin, Filz oder Chamoisleder waren deine Reisszähne und der mit Fett gebundene Tripel oder die Diamantine verwandelten sich bei Dir in den staubigen Hauch, der in Nase Mund und Augen zog, egal, ob man eine Maske trug oder nicht. Die Absaugeinrichtung half nicht wirklich, Du verstandest auch so gut, die Luft zu verpesten. Unwucht konnte bei Deiner Kraft Gefahr für Leib und Leben bedeuten, also bekamst Du die Aufmerksamkeit die Du verlangtest bevor ich Dich einschaltete. Und alles nur für den Glanz, der bei einer Klarinettenmechanik nun wirklich keine Rolle spielt. Aber die Tradition, die Tradition... (Und die Ästhetik erst.) Das Brummen Deines Motors lullte ein, wenn man da stand und eine Klappe nach der anderen an Deine Räder presste, es war trügerisch beruhigend und verleitete zum Tagträumen, bis dann mit einem scharfen *Zingg* ein Gis-Hebel oder anderes durch den Raum flog: Du hattest Beute gemacht. Schlimm waren die Ringe, aber meine Waffe war ein Holz, auf die ich diese zog, so war die Gefahr gebannt und Du liessest missmutig den Motor tiefer brummen, wenn ich Dir das mit Ringen geschmückte Holz vor die Nase hielt. Viel lieber griff ich zum Polierstein, aber gute waren kaum zu bekommen und Du, mit Deinem Elektromotor, warst ein Kind der Zeit: Schnell und effizient.


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