Es ist wieder an der Zeit, über die Eleganz des Pissens zu sprechen. Auf einem Festival zum Beispiel ist diese Eleganz gut zu beobachten. Man sehe die Jungs: Sie gehen zum Gebüsch, positionieren sich breitbeinig und halten dabei ihre Schlange in der Hand, als wäre nichts selbstverständlicher diesen aus der Hose in die Natur hängen zu lassen und diesen langen, gelben Strahl herausfließen zu lassen. Das Mädel dagegen hockt in der Wiese. Sie hat keinen Zielpunkt, der anvisiert wird, sondern lässt ihren Urin bedächtig im Gras versinken, ganz ohne ihn zur Schau zu stellen. Sie zieht die Hose herunter, entblößt sogar ihren Slip und nimmt dabei nichts in die Hand, hält vielmehr ihre Hose fest, während sie uriniert und guckt ein bisschen beschämt. Aber warum sollte sich eine Frau schämen, während der Mann sich in Pose setzt und angibt? Eine Notwendigkeit der Natur? Oder sind nicht beide Geschlechter auf ihre Art bezaubernd in ihrer Eleganz, die sie beim Pinkeln einnehmen? Jetzt mal ehrlich: Es ist doch schön zu sehen, welche Bilder man auf solchen Festivitäten zu sehen bekommt und vielleicht ist es noch schöner daran Anteil zu nehmen und seinen Urin zum Besten zu geben, in einem Massen-Naturschauspiel.