Bisschen unglamourös fand ich es doch, daß der durchnässt und verwirrt an einem englischen Strand aufgegriffene mysteriöse »Piano-Man«, der vier Monate lang unter ganz erheblichem Medieninteresse in einer dortigen Nervenheilanstalt verblieb ohne ein einziges Wort von sich zu geben und nur dann und wann - nach staunender Auskunft des Personals - wundermächtig aber schweigend auf dem Institutsflügel zu brillieren, sich als zwanzigjähriger oberpfälzischer Bauernsohn entpuppt hat, dem es irgendwann vor einigen Tagen zu bunt wurde, und so, nachdem er wohl zur größten allgemeinen Verblüffung sein monatelanges Schweigen bei einer morgendlichen Visite gebrochen hatte, die Belegschaft doch höflich wissen ließ, daß er jetzt nach Hause - d.h. zurück nach Bayern - gehen wolle, wo er, erst einmal angekommen, dann auch bereitmütig über seinen Anwalt verlauten lies, daß er eigentlich überhaupt gar nicht besonders gut Klavier spielen könne, sondern nur früher ab und an auf dem Keyboard in seinem Jugendzimmer des elterlichen Milchwirtschaftshofes etwas herumimprovisiert hätte, und jetzt sich erst ein mal ein bisscchen vom britischen Gesundheitssystem erholen wolle, um dann zügig mit dem Studium zu beginnen.
Nervenärzte und Musik! Das geht einfach nicht zusammen!
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