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Philosoph

OtfriedHöffe

Otfried Höffe (* 12. September 1943 in Leobschütz, [[Oberschlesien]) ist ein deutscher Philosoph, der insbesondere mit seinen Arbeiten zur Ethik, zu Aristoteles und zu Immanuel Kant bekannt geworden ist.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Biographie
2 Werke (Auswahl)
2.1 Bücher
2.2 Essays
3 Einzelnachweise
4 Weblinks

Biographie [Bearbeiten]
Höffe studierte von 1964 bis 1970 Philosophie, Geschichte, Theologie und Soziologie in Münster, Tübingen, Saarbrücken und München. In seiner Dissertation von 1971 (Praktische Philosophie - Das Modell des Aristoteles) zeigte er, dass der Begriff des Strebens für die Ethik des Aristoteles grundlegend ist. In den Jahren 1970 und 1971 war er Visiting Scholar der Columbia University. 1974 habilitierte er sich in München mit der Arbeit Strategien der Humanität. Zur Ethik öffentlicher Entscheidungsprozesse. 1976 wurde er ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Duisburg. Von 1978 bis 1992 war er Lehrstuhlinhaber für Ethik und Sozialphilosophie sowie Direktor des Internationalen Instituts für Sozialphilosophie und Politik in Fribourg. Zugleich hatte er von 1978 bis 1990 einen Lehrauftrag für Rechtsphilosophie an der juristischen Fakultät der Universität Fribourg. Mit einem Lehrauftrag für Sozialethik unterrichtet er von 1986 bis 1998 an der ETH Zürich. Seit 1992 liest er als Professor für Philosophie an der Universität Tübingen, wo er 1994 die Forschungsstelle für Politische Philosophie gründete und kooptiertes Mitglied der juristischen Fakultät wurde. Seit 2002 ist er auch ständiger Gastprofessor für Rechtsphilosophie an der Universität St. Gallen. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher v. a. über Ethik, Rechts-, Staats- und Wirtschaftsphilosophie sowie Kant und Aristoteles. Sein Buch über »Politische Gerechtigkeit« wurde in neun Sprachen übersetzt. Höffe hat sich intensiv mit John Rawls auseinandergesetzt, dessen Gerechtigkeitstheorie er ab den 70er Jahren in Deutschland bekannt machte.[1] Am 1. Juni 2009 wurde er Präsident der Nationalen Ethikkommission der Schweiz.[2]

Er lebt heute in Tübingen.

Werke (Auswahl) [Bearbeiten]
Bücher [Bearbeiten]
eigene Schriften
Praktische Philosophie, das Modell des Aristoteles, Akademie-Verlag, 3. Aufl. Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004395-1
Den Staat braucht selbst ein Volk von Teufeln : philos. Versuche zur Rechts- u. Staatsethik, Reclam, Stuttgart 1988, ISBN 3-15-008507-1
Politische Gerechtigkeit : Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht und Staat, Suhrkamp, 2. Aufl. 1994, ISBN 3-518-28400-2
Kategorische Rechtsprinzipien : ein Kontrapunkt der Moderne, Suhrkamp, Frankfurt 1995, ISBN 3-518-28770-2
Moral als Preis der Moderne : ein Versuch über Wissenschaft, Technik und Umwelt, Suhrkamp, 3. Aufl. Frankfurt 1995, ISBN 3-518-28646-3
Vernunft und Recht : Bausteine zu einem interkulturellen Rechtsdiskurs, Suhrkamp, Frankfurt 1996, ISBN 3-518-28870-9
Gibt es ein interkulturelles Strafrecht? : ein philosophischer Versuch, Suhrkamp, Frankfurt 1999, ISBN 3-518-28996-9
Demokratie im Zeitalter der Globalisierung C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47599-X
»Königliche Völker« : zu Kants kosmopolitischer Rechts- und Friedenstheorie, Suhrkamp, Frankfurt 2001, ISBN 3-518-29119-X
Medizin ohne Ethik?, Suhrkamp, Frankfurt 2002, ISBN 3-518-12245-2
Gerechtigkeit. Eine philosophische Einführung. C. H. Beck, 3. Aufl. München 2007, ISBN 978-3-406-44768-6
Kleine Geschichte der Philosophie. C. H. Beck, München 2001, 2. Aufl. 2008, ISBN 978-3-406-57385-9 [Rezension: Ursula Pia Jauch in NZZ, 31. Januar 2002]
Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Grundlegung der modernen Philosophie. C. H. Beck, 2 Aufl. München 2003, ISBN 3-406-50919-3
Wirtschaftsbürger, Staatsbürger, Weltbürger. Politische Ethik im Zeitalter der Globalisierung. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52208-4
Aristoteles. Becksche Reihe Denker, 3., überarbeitete Auflage, München 2006, ISBN 3-406-54125-9
Immanuel Kant. Becksche Reihe Denker, 7., überarbeitete Auflage, München 2007, ISBN 9783-406-54762-1
Lebenskunst und Moral oder macht Tugend glücklich?, C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55745-3
Ist die Demokratie zukunftsfähig? : über moderne Politik, C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58717-7
Thomas Hobbes, C. H. Beck Verlag, München 2010; ISBN 978-3-4066-0021-0
Herausgeberschaften
Aristoteles-Lexikon, Kröner-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-45901-9
Lexikon der Ethik, C. H. Beck, 7. Aufl. München 2008, ISBN 978-3-406-56810-7
Einführung in die utilitaristische Ethik : klassische und zeitgenössische Texte, Francke (UTB), 4. Aufl. Tübingen 2008, ISBN 978-3-8252-1683-2
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Ein kooperativer Kommentar, Klostermann, 3. Aufl. Frankfurt 2000, ISBN 978-3-465-03057-7
Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Akademie Verlag, Berlin, 2002, ISBN 3-05-003576-5
Immanuel Kant, zum ewigen Frieden, Akademie Verlag, Berlin, 2. Aufl. 2004, ISBN 3-05-004084-X
John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, Akademie Verlag, Berlin, 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-05-004267-1
Aristoteles: Die Hauptwerke: Ein Lesebuch, Francke, Tübingen 2009, ISBN 978-3-7720-8314-3
Essays [Bearbeiten]
Subsidiarität als Gesellschafts- und Staatsprinzip, erschienen in: (1997) Swiss Political Science Review 3(3; PDF-Datei; 195 kB)
Der Kampf der Kulturen kann ausfallen. Die moderne Zivilisation ist multireligiös verträglich und enthält eine große allgemeinmenschliche Kraft. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14. Oktober 2001
Gerechtigkeit als Tausch. Zur Begründung von Recht und Staat, Festvortrag zur Eröffnung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern, 22. Oktober 2001 (PDF-Datei; 92 kB)
Daten- und Persönlichkeitsschutz im Zeitalter der Globalisierung, Freundesgabe Büllesbach 2002 (PDF-Datei; 68 kB)
Wie aber trägt du's? Was das Kopftuch symbolisieren kann. In: FAZ, 29. März 2004.
Soziale Gerechtigkeit. Über die Bedingungen realer Freiheit. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. Juni 2005
Liberale Demokratie, Kulturen und Religionen, Vortrag 13.-14. Juni 2005 (PDF-Datei; 172 kB)
Ungleichheit – Ungerechtigkeit (Aus Politik und Zeitgeschichte 37/2005) mit Aufsätzen von Otfried Höffe, Paul Nolte, Rainer Forst (PDF-Datei; 2,97 MB)
Vom Nutzen des Nutzlosen. Zur Bedeutung der Philosophie im Zeitalter der Ökonomisierung, Deutsche Zeitschrift für Philosophie 53 (2005), H. 5, S. 667-678
Europa ist nicht mit der Europäischen Union identisch In: Neue Zürcher Zeitung, 23. Januar 2006
Maximal oder optimal. Zur Ethik der Hochleistungsmedizin, Vortrag am 10. Mai 2006 (PDF-Datei; 42 kB)
Buch und Autor: rechtsphilosophische und rechtspolitische Überlegungen, Vortrag zum 60-jährigen Jubiläum des Akademie-Verlags am 11. Oktober 2006 (PDF-Datei; 28 kB)
Das übertreibende Denken. Hannah Arendts Hauptwerk: eine kritische Würdigung. In: Die Welt, 14. Oktober 2006
Generationengerechtigkeit (Aus Politik und Zeitgeschichte 04/2007) mit Aufsätzen von Otfried Höffe, Peter Koller, Ulrich Steinvorth (PDF-Datei; 1,33 MB)
Kant ist kein Frankfurter, Die Zeit vom 1. November 2007
Keine Einbahnstraße, Die Welt vom 10. November 2007
Hin zum Weltbürgerrecht, Die Welt vom 5. April 2008
MACHT TUGEND GLÜCKLICH? ÜBER LEBENSKUNST UND MORAL, e-Journal Philosophie der Psychologie (PDF-Datei; 130 kB)
Früher war alles besser., Die Welt vom 13. September 2008
Zur Theorie der Kommunikation: Wahrheit und Gerechtigkeit durch Konsens finden?, Rede vor der Novartisstiftung am 5. Dezember 2008 (PDF-Datei; 446 kB)
Verdienen die Manager, was sie verdienen? Ein philosophischer Blick auf Spitzenlöhne, 22. April 2009 (PDF-Datei; 47 kB)
Helfen zum Tod, Hilfe im Sterben, in : FAZ vom 5. Juni 2010, Seite 8
Einzelnachweise [Bearbeiten]
1.↑ Vgl. O. Höffe (Hrsg.): Über John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit. Frankfurt a. M. 1977. Zum Verhältnis zwischen Rawls und Höffe vgl. auch O. Höffe: Der Pluralist. Er hat alles vorgedacht: Der Philosoph John Rawls wird achtzig. In: FAZ, 21. Februar 2001; O. Höffe: Wer den Blutzoll gezahlt hat, ist deshalb noch nicht gerechtfertigt. Warum ein Krieg zum Ausbau der Weltmacht nicht zur Selbstverteidigung gehört: John Rawls' Oxforder Vorlesung zum Völkerrecht. In: FAZ, 10. April 2003; O. Höffe: Was ich noch zu sagen hätte. John Rawls' Gerechtigkeitstheorie in letzter Fassung. In: FAZ, 23. Mai 2003
2.↑ http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,37798
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Otfried Höffe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Homepage Höffes auf den Seiten der Universität Tübingen
Wolfgang Kersting: Königsberg bei Athen Meisterdeutung: Otfried Höffe schafft Kant nach seinem Bilde neu, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. September 2001, Nr. 204, S. 51
Interview: Wie aktuell ist Kants Moralphilosophie? (ethic@, Florianópolis, v.3, n.2, p. 99-103, Dez 2004; PDF-Datei; 22 kB)
Interview: Moral kann man lernen (2005; PDF-Datei; 452 kB)
La filosofía política de Otfried Höffe en el debate contemporáneo, von Juan Carlos Velasco (Barcelona, 2003)
Abstracts zu den Beiträgen der Studierenden für das Kolloquium der 12. Münstersche Vorlesungen zur Philosophie 2008 (PDF-Datei; 58 kB)
Normdaten: PND: 119155052 (PICA) | LCCN: n81013611 | VIAF: 36919637 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Höffe, Otfried
ALTERNATIVNAMEN Höffe, Ottfried
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph
GEBURTSDATUM 12. September 1943
GEBURTSORT Leobschütz, Oberschlesien
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Otfried_H%C3%B6ffe“
Kategorien: Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen) | Hochschullehrer (St. Gallen) | Philosoph (20. Jahrhundert) | Philosoph (21. Jahrhundert) | Moralphilosoph | Politischer Philosoph | Kantianer | Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg | Deutscher | Geboren 1943 | Mann


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