Thomas Metzinger (* 12. März 1958 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Philosoph und Professor für theoretische Philosophie an der Universität Mainz. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Philosophie des Geistes, die Wissenschaftstheorie der Neurowissenschaften und die Neuroethik.
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1 Leben
2 Werk
3 Literatur
4 Weblinks
Leben [Bearbeiten]
Metzinger studierte Philosophie, Ethnologie und Theologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1985 promovierte er dort mit einer Arbeit über das Leib-Seele-Problem. 1992 habilitierte er sich an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 2000 wurde Metzinger als Professor für Philosophie der Kognitionswissenschaft an die Universität Osnabrück gerufen, wechselte jedoch noch im selben Jahr an die Universität Mainz.
Metzinger hat die Association for the Scientific Study of Consciousness mitgegründet und war von 1995–2008 Vorstandsmitglied und ist seit 2009 ihr Präsident, war von 2005–2007 Präsident der deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, ist Adjunct Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies und Mitglied des Beirates der Giordano Bruno Stiftung. Von 2008-2009 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Werk [Bearbeiten]
Mit Hilfe philosophischer und kognitionswissenschaftlicher Methoden entwickelte er eine Theorie der „Selbstmodelle“, die die Einheit und Reflexivität unseres Bewusstseins erklären soll. Teil dieses Programms ist auch eine repräsentationalistische Theorie der Subjektivität. Allgemein hat sich Metzinger seit vielen Jahren für die interdisziplinäre Öffnung der analytischen Philosophie des Geistes eingesetzt.
Metzinger gilt als einer der Philosophen, die am stärksten den Austausch der Philosophie mit den Neuro- und Kognitionswissenschaften suchen. So beschäftigt er sich etwa mit der philosophischen Interpretation der Suche nach neuronalen Korrelaten des Bewusstseins.
Ein weiterer Arbeitsbereich Metzingers ist die angewandte Ethik. Dort versucht er Ergebnisse der Anthropologie und der Philosophie des Geistes auf moraltheoretische Debatten anzuwenden. So entstand unter der Leitung von Thomas Metzinger ein zweisprachiges Webportal für Neuroethik mit fachspezifischer Bibliografie. Metzinger ist Verbundkoordinator einer Forschungsgruppe, die sich mit den so genannten Cognitive Enhancers auseinandersetzt.
Literatur [Bearbeiten]
Monografien
(1985) Neuere Beiträge zur Diskussion des Leib-Seele-Problems. Peter Lang, Frankfurt am Main, ISBN 3820489274
(1993) Subjekt und Selbstmodell. Die Perspektivität phänomenalen Bewußtseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation. mentis, Paderborn, ISBN 3897850818
(2003) Being No One. The Self-Model Theory of Subjectivity. MIT Press, Cambridge, MA., ISBN 0262134179 (Hardcover)/ISBN 0262633086 (Paperback)
(2009) The Ego Tunnel - The Science of the Mind and the Myth of the Self Basic Books, New York, ISBN 0465045677
(2009) Der Ego-Tunnel - Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik Berlin Verlag, Berlin, ISBN 3827006309
Herausgeberschaft
(1995) Bewußtsein – Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie., Paderborn, mentis, Paderborn, ISBN 3897850125
(1995) Conscious Experience. Imprint Academic, Thorverton und mentis, Paderborn, ISBN 090784510X (Hardcover)
(2000) Neural Correlates of Consciousness – Empirical and Conceptual Questions. MIT Press, Cambridge, MA., ISBN 0262133709 (Hardcover)
(2006) Grundkurs Philosophie des Geistes – Band 1: Phänomenales Bewusstsein mentis, Paderborn, ISBN 3897855518
(2007) Grundkurs Philosophie des Geistes – Band 2: Das Leib-Seele-Problem mentis, Paderborn, ISBN 3897855526
DVD-Set
(2009) Philosophie des Bewusstseins (5 DVDs)- 15 Vorlesungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom Wintersemester 2007/2008
Weblinks [Bearbeiten]
Metzingers Homepage; enthält neben Veröffentlichungen auch Video- und Audiomaterial
Literatur von und über Thomas Metzinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Thomas Metzinger • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Webportal für Neuroethik von Thomas Metzinger an der Universität Mainz
Buchsymposium zu Being No One
Thomas Metzinger: „Self Models“ in Scholarpedia (englisch, inkl. Literaturangaben)
„Der Riss im Selbstmodell“ Gespräch in der Zeit vom 16. August 2007
Normdaten: PND: 121599353 | LCCN: n85339159 | VIAF: 44526624 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Metzinger, Thomas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph
GEBURTSDATUM 12. März 1958
GEBURTSORT Frankfurt am Main
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Metzinger“
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