"Zugegeben, die Stadt selber ist häßlich. Sie sieht so gesetzt aus, daß man einige Zeit braucht, bis man merkt, was sie von so vielen anderen Handelsstädten auf dem ganzen Erdball unterscheidet. Wie soll man auch eine Stadt anschaulich beschreiben, die keine Tauben, keine Bäume und keine Gärten besitzt, in der weder Flügelschlag noch Blätterrauschen zu hören ist? Ein farblos-nüchterner Ort! Einzig am Himmel ist der Wechsel der Jahreszeiten abzulesen. Den Frühling erkennt man nur an der veränderten Luft oder an den Körben voll Blumen, die kleine Verkäufer in der Umgebung holen; der Frühling wird hier auf dem Markt verkauft. Im Sommer versengt die Sonne die ausgetrockneten Häuser und bedeckt die Mauern mit grauer Asche; dann ist das Leben nur noch im Schatten der geschlossenen Fensterläden möglich. Im Herbst dagegen überschwemmt eine Flut von Schlamm die Stadt. Erst im Winter kommen die schönen Tage. Eine bewährte Art, eine Stadt kennenzulernen, besteht darin, herauszufinden, wie ihre Bewohner arbeiten, wie sie lieben und wie sie sterben. "A.C.