wenn sie darüber nachdachte, daß pessimismus ja eigentlich nur verschleierter zweckoptimismus ist in dem sinne, daß man ja nur noch positiv überascht werden kann, wurde ihr haß auf diese krankhafte, übertriebene fröhlichkeit, die alle menschen so an den tag legten, immer größer. die wahre größe des leides, die hatte wohl nur sie alleine erkannt. und warum erkannte keiner die geniale visionskraft, mit der sie zukünftiges leiden erahnte? wahrer pessimismus ist doch, wenn die zukunft bei weitem schlechter ist als erwartet, eine unendliche eskalation, ein perpetuummobile des grauens. die konstruktionspläne hatte sie schon längst. in mühevoll durchwachten nächten, im schummrigen licht ihres muffigen hinterstübchens hatte sie die pessimismusmaschine entworfen. aber es würde sich natürlich niemand finden, der das bitter nötige geld zur ausführung der pläne zur verfügung stellte.
|