Das gute an unseren Obdachlosen ist ja, daß sie, im Gegensatz zum Durchschnitt der Restbevölkerung, nicht wie wild herumwuseln, sondern irgendwo fest installiert sind, man sie also verhältnismäßig leicht umschiffen kann.
Neulich brach aber einer diese goldene Regel, kam auf mich zu und bat mich um etwas Geld. Die Beamten des Bundesgrenzschutzes hätten ihn vertrieben und seine Besitztümer eingezogen, er wisse nicht was er tun solle, am liebsten näme er sich gleich einen Strick, meinte er.
Nun, so kramte ich denn in meiner Geldbörse, händigte ihm eine gewisse Menge Kleingeld aus, er dankte 's mir und zog seiner Wege, ging einfach weg, aus meiner Reichweite, aus meinem Blickfeld, für weniger als einen Euro. Wenn das nur bei allen Menschen so einfach ginge.
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