Wenn das Lesen eines Beitrags zur Pein wird ...
Wer zu einer sehr gefürchteten Unterredung geht mit einer schroffen, unbeugsamen, überhebenden Persönlichkeit, pflegt die ganze Sache schon vorher durchzuleben, setzt sich alle Augenblicke mitten hinein und betrachtet sie a priori als peinlich und unangenehm - vielleicht war er schon heute früh in ihr während des Ankleidens -, damals aber war doch das Ankleiden seine Aufgabe! Als notwendiger Schritt zu dieser Unterredung... und sich gut anzukleiden obendrein. Vielleicht beschäftigte sie ihn auch während des Essens, damals aber war doch zu essen seine Aufgabe, und zwar weise und richtig zu essen, möglichst viel Wohlbefinden und Nutzen aus dieser Mahlzeit zu ziehen. Das war der zweite Schritt. Je friedlicher und geruhsamer die Speisen durchgeschmeckt werden, desto besser gehen Assimilierung und Blutbereitung vor sich. Möglicherweise kämpfte er auch die Pein der Unterredung auf dem Weg zu ihr durch, während es doch seine Aufgabe gewesen wäre, aus dem Gehen alle mögliche Freude zu schöpfen. Das war wieder ein Schritt. Mit dem vorteilhaftesten Äußeren, gesättigt, somit frei von körperlichen Hemmungen, gesund durchpulst von einem anregenden Spaziergang- so hätte er nun dem Gefürchteten gegenüberzutreten gehabt.
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