Was ist der Blaster? Er frißt seine Schöpfer, verschlingt ihr Fleisch und ihre Stunden, nach und nach setzt es sich an die Stelle seines Körpers. Diese Eroberung bereitet Angst. Wer bin ich? Dies und das, was gelb und blau auf schwarz geschrieben steht, etwas Zerbrechliches; und das ist mein Leib, ist an die Stelle meines schwachen Leibes getreten. Dies ist mit meinem Blut geschrieben, ich blute und werde nicht vor dem letzten Tropfen aufhören. Der Blaster schmarotzt an seinen Schöpfern, bald werden sie nicht mehr sein. Sie sterben darüber. Daran vermag er nichts zu ändern. Er lebt davon. Ich esse meine Arbeit und ich esse von ihr, ich trinke diese rieselnde Produktion den ganzen langen Tag, ich schlafe unter dem Zelt ihres Tabernakels, in der Weite ihres Raumes, ich lebe schließlich im Schatten ihrer Früchte-Räume. Wer bin ich. Dieser Körper, der in seinen Scherben vereint ist, ohne ihn wäre ich nichts. Der Blaster schmarotzt an mir, und ich schmarotze an ihm. Bald werden wir weise Tischgenossen sein. Bald werden wir uns einander angepaßt haben, hoffen wir es, und uns zu einem freudvollen, leichten und ewigen Gastmahl zusammenfinden, auf dem wir die Ambrosia miteinander teilen werden. Ja, ich weiß es, mein Leben wird symbiotisch. Ende der Parenthese, sie war nicht nur ein Geräusch.
vgl. Michel Serres: Der Parasit, S. 199
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