Wiederkäuer sind komplizierte Wesen. Ihre Verdauungsorgane tragen schöne Namen wie Blättermagen, Labmagen, Netzmagen oder eben Pansen. Im Pansen leben Bakterien und Einzeller, die Zellulose spalten können. Nebenbei produzieren die kleinen Mitbewohner noch jede Menge Eiweiß, und weil sie dann doch weiterwandern mit dem Nahrungsbrei hat auch die Kuh noch was davon.
Das chemische Gleichgewicht im Inneren eines Wiederkäuers ist recht empfindlich - eine Nahrungsumstellung lässt den Pansen umkippen. Wird er zu sauer, spricht man von eienr Pansenazidose; wird der pH-Wert zu hoch, von einer Pansenalkalose.
Normalerweise entsteht in einem Wiederkäuer jede Menge Methan. Wasserstoff reagiert mit Kohlendioxyd, und beim Rülpsen verliert das liebe Vieh wertvolles Biogas.
Wenn mit dem Futter etwas nicht gestimmt hat, kann es auch passieren, dass sich im Pansen Schaum bildet... Die Kuh oder das Schaf kann nicht mehr rülpsen und ist in Lebensgefahr. Wenn schaumbrechende Medikamente nicht helfen, muss der Tierarzt einen Pansenstich setzen - dabei spießt er die Kuh an einer Stelle auf, die, so seltsam es klingen mag, Hungergrube heißt.
Was mich aber an Schafen tatsächlich verblüfft, das ist die Fähigkeit, ordentlich zu furzen. Auf Opas Wiese hatten sie sich am Fallobst überfressen und standen rund und blähend auf der Wiese. Furzende Schafe verziehen keine Miene, und deshalb sind sie komisch dabei anzusehen.
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