Palmito, Palmenherzen, Palmkohl, Palmgemüse, bot.: Euterpe edulis, Euterpe oleracea, Orbignya martiana, engl.: hearts of palm, franz.: cœurs de palmier
Palmito (Palmherzen) werden aus Palmen gewonnen, sie gehören zu der botanischen Familie der Palmgewächse (bot.: Palmae). Die Palmito liefernden Palmen sind die Assai-Palme (bot.: Euterpe edulis) und die Babassú-Palme (bot.: Orbignya martiana). Hauptanbaugebiete sind Brasilien, Paraguay und Argentinien. Sie wachsen vorwiegend in Sumpfgebieten tropischer Flüsse.
Als Palmito bezeichnet man das Mark des Vegetationskegels an der Spitze der Palme. Der Vegetationskegel bildet den Ansatz für die rund zwanzig Wedel der Palme, die bis zu zwanzig Meter hoch wachsen kann. Bis die Palmen erntereif sind brauchen sie zehn bis fünfzehn Jahre. Die Palmen werden zur Ernte gefällt. Das 2 bis 3 Kilogramm schwere »Herz« ist von einer Reihe ungenießbarer, fasriger Blatthüllen umgeben, die vollständig entfernt werden müssen, um an das essbare Mark des Vegetationskegels zu kommen. Der Vegetationskegel kann leider nicht entfernt werden, ohne dass die Palme absterben würde. Der Vegetationskegel kann nicht mehr nachwachsen. Dieser verschwenderische Umstand macht die Verwendung des Palmitos in der Küche zu einer fragwürdigen Angelegenheit. Zumal für ein Kilogramm Palmito zwei Palmen gefällt werden müssen. Häufig ist Palmito auch einfach nur ein Abfallprodukt, das bei der Urwaldrodung für den Straßenbau anfällt. Dabei fällt soviel Palmito an, dass es sich für Konservenfabriken lohnt, sich entlang der Urwaldrodungen niederlassen. Neben den Palmenherzen liefern die Palmen nur kleine Beeren, die in Büscheln am Stamm hängen. Aus ihnen wird ein rahmartiges Getränk hergestellt oder sie werden als Schweinefutter verwendet.
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