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Jetzt, wo Ibi so schweigsam geworden ist, rede ich wieder mit Taban.
Ben, der nun fort ist, hat einmal Taban zum Reden gebracht. Er rief in die Schädelhöhle hinein und glaubte allerlei Echos zu hören.
Es ist mühsam geworden, zu Taban zu gelangen. Noch im späten Herbst ging ich mit meinem Bund Rosen durch den Park und gelangte durch ein Tor ins hintere Treppenhaus. Heute, mit einem Bündel Lorbeerzweige, denn es ist Winter, muß ich mit einer Petrollampe durch das langgestreckte Institutsgebäude gehen. Es ist alles verlassen, vieles zerstört, ich muß sogar über Schuttberge steigen. Alles wurde zugemauert, bis auf den Haupteingang. Sogar die Fenster!
Der Boden ist mit dürren Blättern und Blüten übersät. Frischen Lorbeer im Becken und im Brustkorb, schaut Taban ungerührt in die Ferne. Schaut plötzlich mich an, denn ich habe die Lampe bewegt. Bevor wir ausziehen, werde ich ihn beerdigen, im Park, neben Josefs Grab. Es wird bestimmt noch Frühling werden, dann ist der Boden nicht mehr gefroren.
Taban, weißt du, was ist?
Ibi will seine Freunde nicht mehr sehen. Er wird plötzlich heiter und imitiert meinen Freund Neo.
Ja, wir beide wollen endlich Neo wiedersehen.
Dann verstummt er wieder. Manchmal einen ganzen Tag lang. Dann beobachte ich ihn aufmerksam. Habe ich doch selbst schon Jahre geschwiegen.
Drei Tage lang bewegte er sich wie im Traum. So kannte ihn nicht. Er kramte in Neos Büro, fand Geld und feierte Tag und Nacht in unserem türkischen Bad. Mit diesen Freunden, die er nun nicht wiedersehen will.
Dann fand ich ihn noch einmal in Neos Büro. Dort ist eine wunderbare Dusche, die ich selbst brauche, wenn ich traurig bin. Er kam zu mir und legte sich erschöpft auf mein Bett. Fast ohnmächtig.
Genau wie drei Tage zuvor! Ich mußte mich zu ihm setzen, seine Augen schielten in alle Richtungen, dann schlief er ein.
Um gleich wieder aufzuwachen! Er fragte nach unserem Scrabble - Spiel. „Ach Laura, warum hast du es fortgeräumt! Wir waren doch noch gar nicht fertig!“
Er schien sich an die vergangenen Tage nicht zu erinnern.
Ich will Ibi wieder fröhlich sehen. In ein paar Tagen wird er 14, dann bekommt er, wie versprochen, sein chinesisches „Chang Jiang“ - Motorrad wieder, das wir ihm wegnehmen mußten. Dazu eine behördliche Lizenz. Wie freute er sich darauf! Ausflüge wollte er mit mir machen. „Ich fahre mit dir so langsam wie du willst!“
Jetzt spricht er nicht mehr davon.
Ist Ibi krank ?
Ich fege das Laub zur Seite.
Ich halte die Lampe in die Höhe.
Oh, Taban schüttelt den Kopf!
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