Im Regionalfernsehen des WDR erfreut sich ein Horst Lichter massierter Popularität, ein Koch aus Butzbach, dem mit seinem Riesenschnurrbart, dem streichelbaren Stibbelkopf und der typischen verbalen Manieriertheit jene Pseudohomosexualität des Rheinländers, die ich anderswo erwähnte, in besonders starkem Maße zueigen ist, obwohl er entsprechender Disposition durchaus unverdächtig ist. Licher hat irgendwann gemerkt, daß vor allem weibliche Zuschauer darauf abfahren, wenn er ankündigt, einer Zwiebel, Gurke oder einem Salatkopf 'et Pöppelschen' abzuschneiden, das heißt, jenen Teil des Gemüses, welcher in die Wurzel oder den Blütenansatz überleitet. War das in den ersten Folgen noch witzig, habe ich Licher inzwischen im Verdacht, er wählt seine Gerichte nahezu ausschließlich nach dem Kriterium eines abschneidbaren Pöppelchens aus. Und dazu en lecker Bierschen. Nein danke, ich bin schon satt.
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