Was für ein Schock, als ich vorhin zum ersten Mal seit Wochen den hochgeschätzten Jolyon Brettingham–Smith als Moderator auf WDR3 wiederhörte, und feststellen musste, dass sich in den sonoren, angelsächsisch gefärbten Bariton der sexiest voice on air ein unangenehm präsentes Lispeln gemischt hat. Der Grund dafür scheint mir naheliegend: JBS wird wohl seine dritten Zähne verpasst bekommen haben, im Alter dafür wäre er. Wieder mal eine Bauchlandung nach den Höhen der Schwärmerei, und nicht die erste dieser Art: Wie der Pädophile bereits nach kurzer Zeit seine idolisierten Objekte an Stimmbruch, Achselbehaarung und adoleszente Verschlagenheit verliert, notwendig verlieren muss, erleben die Freunde der reifen Jahrgänge unweigerlich irgendwann den Schock, Sean Connery zum ersten Mal ohne Toupet, George Clooney mit Wohlstandsbäuchlein oder Senta Berger in ihrer ersten Großmutterrolle zu sehen. Wobei dies zumindest für einige Jahre beim latent wohlwollenden Betrachter einen schaurig-schönen Dorian–Gray–Effekt auslösen kann, wohingegen Nymphensammlern und Ephebophilen mit jedem sprießenden Oberlippenflaum und jedem knospenden Tittchen der doppelte Abschied des Verlusts eigener und fremder Jugen zuteil wird.
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