Die Geschichte erzählt von zwei eindrücklichen Begegnungen des Orpheus mit dem anderen Geschlecht: die eine, mit Eurydike im Hades überlebte diese nicht, die zweite mit den liebestoll-frustrierten Mänaden überlebte Orpheus nicht, von seinen thrazischen Groupies mit bloßen Händen zerfetzt. Damit ist im Mythos schon sehr plastisch das Bild vom verzehrenden, partner- und egoverschleißenden Produktionsbetrieb des Künstlers umrissen, der bei allzu naher Anschauung des Besungenen Gefahr läuft, von ihm zerrissen zu werden. Die zauberische Macht, die Orpheus' Gesang über die Natur hat ist zwar friedestiftendender Ausfluß der Mühen, aber vom Sänger bleiben zum Schluß nur noch Stückchen, die der Fluß in alle Lande verteilt. (Und sein Haupt wurde an die Insel Lesbos gespült, heißt es, und dort bestattet. Ironie oder Metapher... Große-Erneuerte-Köpfung-Johannes-des-Täufers. (Werbelink zur Stichwortpflege))
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