Eingestandenermaßen ist das erste was mir zum Namen Orff einfällt, jenes sagenumwobene Orff'sche Klanginstrumentarium, welches aus einer Vielzahl von Perkussionsinstrumenten besteht und einen vielfältigen Einsatzbereich von der vorschulischen Musikpädagogik bis zur Alkoholtherapie hat. Und sein bekanntestes Werk, die 'Carmina Burana' würde ich aufgrund ihres Einsatzes anonymisierter Massenchöre und kalkuliert archaischer Tongebung ohne Zögern als faschistisch bezeichnen; es ist mir trotz einiger durchaus erhebender Momente dieses Werkes wie dem 'Floret silva' absolut unmöglich, dieses Werk ohne Aufrollung-der-Fingernägel-über-die-Handflächen zu hören. Dennoch täte man diesem Manne Unrecht, ihn einfach als eine Agnes Miegel oder Luise Rinser der Musik abzustempeln, dazu ist sein Märchenspiel 'Der Mond', auf das ich bei dieser Gelegenheit noch einmal auf das Dringlichste hinweisen möchte, einfach zu anrührend geraten, wiewohl gewisse burleske Züge dieses Werkes, wie etwa das Totengelage gegen Schluß, schon deutlich in die Richtung des tausendjährigen Komponisten weisen.
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