In der Literatur-AG Oberstufe hatten sie etwas Geld für einen Film bekommen, und sammelten Ideen, die nach Godard rochen und artaudfarbene Rollkragenpullover trugen. Horst schlug eine Szene vor, in der in den vier Ecken eines Klassenraumes vier onanierende Schüler säßen, jedoch alle mit Eimern auf dem Kopf. Man könnte zuvor durch geheimen Losentscheid die vier männlichen Darsteller wählen, ebenso den am Set anwesenden Ton- und Kameramann, die so alle von einander (wegen der Eimer) keinerlei Kenntnis bekommen würden. Ivo meinte, daß sei Blödsinn, jeder hätte ja ein Tatoo oder sowas, woran man dann eben doch sehen könne wer wer sei, und ihm sei das zu peinlich. Lisa schlug vor, das Licht auszulassen, und die Szene nur durch das Geräusch der auf und ab schwingenden Plastikeimer zu symbolisieren. Lehrer Heilbronn-Pneu unterbrach die ganze Debatte mit den Worten, ersten habe in seiner Amtszeit noch kein Schüler im ganzen Sauerland vor laufenden Kameras onaniert, und außerdem sei diese Szene in einer Adaption der Weihnachtsgeschichte ausgesprochen fehl am Platz.
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