Ogino-Knaus

Verhütungsmethode, die nach ihren Entwicklern Kyusaku Ogino und Hermann Knaus benannt ist. Die Methode beruht auf der Beobachtung, dass der Eisprung der Frauen normalerweise 12-16 Tage vor der nächsten Menstruation stattfindet. Daraus leiteten Knaus und Ogino eine Rechenregel ab, nach der sich die fruchtbare Zeit bestimmen lassen sollte:

Erster fruchtbarer Tag: Kürzester Zyklus minus 18 Tage
Letzter fruchtbarer Tag: Längster Zyklus minus 11 Tage

Innerhalb dieser Zeitspanne liegt die fruchtbare Zeit, während der eine Frau schwanger werden kann. Damit sollte sich die Methode sowohl zur Empfängnisverhütung als auch bei Kinderwunsch einsetzbar sein.

Die Methode wurde in den 1920er Jahren entwickelt und ist mittlerweile überholt, da wesentlich genauere und somit sicherere natürliche Verhütungsmethoden entwickelt wurden. Die Schwachpunkte liegen darin, dass

- sowohl die Gesamtlänge des Zyklus als auch die Länge der Lutealphase (Zeit zwischen Eisprung und Menstruation) stärker schwanken kann als von Knaus und Ogino berücksichtigt

- die Rechenregel zu wenig Tage für die Befruchtungsfähigkeit der Spermien einrechnet. So kann es bei einem Eisprung an Tag X auch durch Sex an Tag X minus fünf zu einer Schwangerschaft kommen, da die Spermien bis zu 5 Tage im Gebärmutterhals überleben und befruchtungsfähig bleiben können.

Nichtsdestotrotz ist die Rechenregel als - wenn auch grober - Anhaltspunkt für die Eingrenzung der fruchtbaren Tage brauchbar. In modifizierter Form ist sie weiterhin Teil verschiedener Methoden der NFP (Natürlichen Familienplanung).