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elfboi schrieb am 29.8. 2002 um 13:43:13 Uhr über

Oger

Sierra Online zu Arcanum:

Der Halb-Oger ist eine sonderbare Mischung, das Resultat einer Paarung zwischen Oger und Mensch. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wie diese Geschöpfe entstehen, sie müssen jedoch wohl durch Vergewaltigung empfangen werden. Man kann sich die Umstände der Geburt eines Halb-Ogers nur schwer vorstellen; würden wir sie nicht tagtäglich auf den Straßen jeder Stadt in Arcanum sehen, würden die meisten Naturwissenschaftler ihre Existenz als unmöglich bezeichnen. Natürlich ist immer denkbar, dass ein Oger sich an einer gefangenen Menschenfrau vergeht, aber alles, was wir über Oger wissen, sagt uns, dass das Opfer eine derartige sexuelle Begegnung nur schwerlich überleben dürfte. Und sollte eine Menschenfrau die Tat überleben, kann man sich schwer vorstellen, dass ein Oger-Vater die Geduld aufbringen würde, die Geburt seines Mischlingsnachkommen abzuwarten. Nachdem er eine Menschenfrau benutzt hat, um seine Lust zu stillen, wäre das normale Vorgehen eines männlichen Ogers, auch seine anderen Gelüste möglichst schnell zu befriedigen. Um es offen auszusprechen, man würde erwarten, dass das Opfer getötet und verspeist wird. Wenn sie von einem Oger geschändet wurden, würden die meisten Menschenfrauen dieses Schicksal wahrscheinlich als Erlösung begrüßen.

Aber all diesen sensationslüsternen Spekulationen zum Trotz existieren Halb-Oger und leben unter uns. Vor etwas mehr als zweihundert Jahren freilich waren sie noch überaus selten. Es könnte sein, dass das nahe Aussterben des Oger-Volkes in den letzten Jahren die derzeitige Generation von Oger-Patriarchen zu ungeahnten Höhenflügen fortpflanzungstechnischer Genialität inspiriert hat; wir können es nicht sagen, da wir nicht imstande sind, mit ihnen zu reden. Uns bleibt nur, ihre Kinder zu untersuchen und Schlussfolgerungen aus unseren Funden zu ziehen.

Halb-Oger lassen recht deutlich beide Seiten ihres Erbes erkennen. Körperlich sind sie nur unwesentlich kleiner als Oger, ihre Körpergröße liegt bei rund 120 Zoll oder 300 Zentimetern. Ihr Gewicht liegt zwischen 120 und 150 Kilogramm; sie sind, wie die Oger, muskulös und äußerst kräftig. Allerdings leben sie mit einer natürlichen Lebensspanne von nur rund 90 Jahren nicht so lange wie Oger; was Charakter und Lebenserwartung angeht, kann man den Einfluss des menschlichen Elternteils erkennen. Sie sind weitaus intelligenter als Oger, außerdem nicht so gewalttätig und neigen nicht zu Wutanfällen. Sie können in Gesellschaft anderer Völker leben und arbeiten; normalerweise werden sie von Gnomen angestellt, die besser als andere imstande sind, ihre persönlichen Vorbehalte gegen sie zu unterdrücken. Obschon sie einen schwachen Nachhall der mystischen Schwingungen besitzen, die Oger und Riesen haben, scheint Halb-Ogern die Intelligenz und Neigung zur Anwendung von Magie völlig zu fehlen. Wahrscheinlich könnten sie einige Werkzeuge oder technologische Einrichtungen von entsprechender Größe handhaben; aber derlei Artikel werden selten für überproportionierte Körper oder Hände hergestellt.

Eigentümlich ist die Tatsache, dass alle Halb-Oger, die wir in unserer Umgebung sehen, männlich sind. Es könnte sein, dass die Oger-Eltern dieser Geschöpfe Mädchen aus einer Verbindung von Mensch und Oger nicht am Leben lassen; unappetitlicher ist die Theorie, dass man zwar den Söhnen gestattet, den Stamm zu verlassen, die Töchter aber zu Zuchtzwecken behalten werden. Wie auch immer, die Halb-Oger, die den Weg in die zivilisierte Gesellschaft finden, können es in der Welt zu etwas bringen und rasch eine Anstellung finden. Sie sind exzellente Leibwächter, Türsteher und Arbeiter; Gnome profitieren erheblich von ihren Diensten; jeder Gnomen-Gentleman, der etwas auf sich hält, wird mit einem Halb-Oger als persönlichem Leibwächter reisen. Die extreme Loyalität der Halb-Oger als Wachen ist inzwischen schon legendär geworden. Im Zweifelsfall werden Halb-Oger bis zum Tod kämpfen, um ihre Schützlinge zu behüten.

Nach den Maßstäben durchschnittlicher Menschen sind Halb-Oger geistig zurückgeblieben, besitzen aber eine große Geduld und ein sanftes Gemüt. Sie verspüren ein gewisses Maß der ererbten Abneigung der Oger gegen Zwerge und Elfen, aber diese Gefühle äußern sich als Misstrauen und Ekel und lösen nicht zwangsläufig einen Gewaltimpuls aus. Sie scheinen sogar einen angeborenen Elterninstinkt zu besitzen; Personen gegenüber, die kleiner sind als sie, zeigen sie echte Zuneigung. Halb-Oger sind überaus sanftmütig zu Kindern aller Völker, besonders hingezogen fühlen sie sich zu Gnomen und Halblingen. Woran das liegt, vermögen wir nicht zu sagen, aber der Anblick eines Halb-Ogers, in dessen Obhut sich ein kleines Kind oder auch mehrere Kinder befinden, ist nicht selten.


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