Superstichwort »Obstschale«
Nie hatte ich eine schlagartig so deutlich vor mir stehende Assoziation, als wie die zum Stichwort Obstschale. In dem Hauptwerk von Zero Zoxx, »Die Kryptischen Texte«, ist nämlich mehrmals die Rede von einer Obstschale. Mit freundlicher Genehmigung von H.Fröhler zitiere ich nachfolgend die entsprechenden Stellen daraus, die wie bekannt allesamt Text-Amalgame aus Teilen von Erzählungen von J.G.Ballard und Thomas M.Dish, sowie von Motiven aus Giorgio de Chiricos Roman »Hedomeros« und Robert Pilchowskis Roman »Manuela« sind. Viel Freude beim Schmökern:
Zitat 1:
Er deutete auf die Obstschale, welche 10 Kilometer weiter südlich über die Seestraße davondonnerte.
Dem stolzen Feldwebel stand der geschwollene Fahnenständer aus dem offenen Hosenstall.
Ich rasierte dem Spieß den Schädel kahl. Währenddessen spritzte er mehrmals fröhlich stöhnend ab.
Zitat 2:
Er deutete auf die Obstschale, die neuneinhalb Kilometer weiter südlich über die Seestraße davonjagte. Plötzlich rissen die Wolken auf und ein paar dürftige Sonnenstrahlen tauchten den großen leeren Platz in ein graugelbes Licht. Die Bockwurst steckte im Schlamm und stand neben ihm gebogen hervor. Kalloway erhob sich aus der Brackpfütze.
»Dann ist es wohl gescheiter, wenn ich mich an der Grenzrate der Substitution orientiere.«
Er bewegte sich stolz auf das alte, prächtige Bankgebäude zu, dessen reich verzierte Eingangsfassade vom jetzt tief orangefarbenen Lichte schräg gestreift wurde.
Das sehr feine, sündhaft teure Hemd, das Kalloway an diesem Tage trug, und die edle Krawatte wurden bereits von etlichen Schmutzspritzern aus den Schlammpfützen geziert. Bis zur Kniehöhe steckten seine Hosenbeine und Schuhe in zwei dicken Rundbommeln aus Matsch. Wie das quatschte bei jedem seiner Schritte! Es quatschte und quatschte!!!
Zitat 3:
Er deutete auf die Obstschale, die zehneinhalb Kilometer weiter südlich über die Seestraße davondonnerte. Die Sonne glühte über der Geisterstadt.
Zitat 4:
Er deutete auf die Obstschale, die zehneinhalb Kilometer weiter südlich über die Seestraße davondonnerte.
»Sag dem Fallobst Lebewohl!«
Bei dem öden Nachtclub zeichnete die finstere Luft sinnlose Mirakel in den Staub.
»Sag den unmoralischen Speisen Lebwohl!«
Zitat 5:
Fräulein Binder, die verwirrende zweite Lohnbuchhalterin der pharmazeutischen Großhandelsorganisation Clericus, Ziehl & Co., rauschte jeden Tag in einem anderen bodenlangen Abendkleid durch die Büros ihrer Arbeitsstätte und dachte dabei in Gesang. Ihr auf dem rechten Oberarm eintätowierter goldener Anker blinkte und funkelnde Sternchen umwehten sie, wenn sie mit einer üppig mit Früchten beladenen Obstschale dahinschwebte, wobei ihr glitzernder, mit Goldfäden durchwobener, langer Seidenschal, der ihren schlanken Hals elegant umwand, hinter ihr drein flatterte. Sonne, Mond und Sterne waren ihrer Anmut stete Begleiter.
Zitat 6:
Sie setzte sich mit ihrer Obstschale ins Auto und stibitzte daraus eine Traube, die sie sich leckermäulisch ins reizende Mündchen schob. Der Chauffeur fuhr los.
»Die wussten, was kam!« Er deutete auf die Scheinwerfer, die zehn Kilometer weiter südlich über die Seestraße davonrasten.
»Sagen Sie Fräulein Binder Lebewohl!«
Ich sah den Wagen zwischen den Hügeln verschwinden. Bei dem verlassenen Nachtclub zeichnete die dunkle Luft sinnlose Zeichen in die Dünen.
»Sag dem Wind Lebewohl!«
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