Einst gab es Oberhausen und Unterhausen. Oberhausen lag oben am Rand der Hochebene und Unterhausen unten im Tal, direkt am Fluss. Oberhausen hatte die größere Feldflur, die aber auf Grund des andauernden Wassermangels nur bedingt nutzbar war. Die Unterhausener Au war fruchtbar, aber durch die wiederkehrenden Überschwemmungen auch nicht ertragssicher.
Als nun wieder einmal einer der Oberhausener Taglöhner seinen Lohn im Unterhausener Gasthaus »Zum goldenen Ochsen« versoffen hatte, versuchte er, die von ihm eingebildete Überlegenheit Oberhausens über Unterhausen anhand des englischen Parlaments mit seinen beiden Häusern zu erklären. Da traf ihn ein Feldstein am Kopf, es mag auch eine Hacke oder eine Axt gewesen sein, und wenig später brannten die Gehöfte und Häuslerstellen Oberhausens bis auf die Grundmauern nieder. Unterhausen benannte sich darauf in Hauenstein um und das ehemalige Oberhausen blieb eine Wüstung. Hauenstein hatte jetzt, zusätzlich zu den Krautgärten im Tal, Ackerboden und Weideland auf der Hochebene und gedieh prächtig. Der größte Gewerbesteuerzahler ist aber heutzutage ein Sägewerk und eine Softwareschmiede.
|