Als ich Herbst 1998 arbeitslos wurde, beruhigte mich erstmal der Bescheid des Arbeitsamtes, daß ich mit 14-monatiger Anspruchsdauer des Arbeitslosengeldes rechnen konnte. Ausserdem gab es die Abfindung von 5.000 Mark, die wenigstens mal mein überzogenes Konto ausglich. Und ewig konnte es ja auch nicht dauern, bis ich wieder einen neuen Job finden würde. Schließlich war ich nicht schlecht qualifziert und obendrein bereit, überall hinzuziehen, wo es einen guten Job gäbe. Also laß ich artig die Stellenanzeigen Samstags in der FAZ, und entwarf individuelle Bewerbungen. Das beschäftigte mich für 2-3 Stunden am Tag.
Ansonsten klickte ich mich durch's Internet. Ich trieb mich in Chatrooms herum in denen es um Menschen, Romantik und so ging. Natürlich gings ums Ficken, und das war garnicht so schwer da. Es gibt Massenweise Hausfrauen mit einem, zwei oder drei Kindern, deren Mann auch mobil sein muß, oder auf Montage, und die hängen die ganze Woche in den Chats rum. Und ich auch. Manchmal war ich den ganzen Tag am chatten und emails schreiben. Einfach so, wild drauflos, wenn mir die Frauen nur halbwegs fickbar erschienen: schlank, zwischen 20 und 50, und mit koketten Bildchen im Badeanzug oder Disco-outfit. Und dann hatte ich ja noch mein Auto, mit dem ich dann kreuz und quer durch Deutschland raste, auf Mösentour. Die meisten gabs im Ruhrgebiet und im Kölner Raum, ein paar in München und Nürnberg, und einige irgendwo in Ostdeutschland. Als der Winter kam, mußte ich mir regelrechte Notizen machen, um nicht den Überblick zu verlieren. Mit wem hatte ich über was gesprochen, wen hatte ich schonmal angetextet undsoweiter. Und es gab auch ne Reihe von Sportsfreunden, mit denen man die Adressen fickbarer Mösen austauschen konnte. Wenn ich nicht im April wieder einen Job in der Abwicklungsabteilung einer Sparkasse in Baden-Württemberg bekommen hätte, was weis ich, wohin ich dann abgeglitten wäre ?
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