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Begine Katharina, am 21.4. 2008 um 01:28:34 Uhr
Nonne

Was Sr. Dorothea am 15.4.08 über Klöster, Nonnen und Mönche schrieb, kann nur bestätigt werden. Für die Beginen, die in Sr.Dorotheas Bericht nicht erwähnt werden, möchte ich noch ergänzen:

Während Franziskus und Klara in Italien die Armut in Gott entdeckten, entwickelten Frauen in Holland, Belgien, Nordfrankreich und besonders am Rhein von der Quelle bis zur Mündung ein neues Modell geistlicher Frauengemeinschaft in einer vorher nie bekannten Freiheit. Freiheit in Gott!

Es waren oft Töchter aus wohlhabenden Familien, die ihre Mitgift in Beginenhöfe einbrachten. Sie legten keine Gelübde ab wie die Ordensschwestern (Armut,Gehorsam,Keuschheit) sondern lebten aus eigenem, freien Entschluß zusammen und verrichteten nützliche Arbeiten: Sie pflegten Kranke, begleiteten Sterbende, begruben Tote, sie unterrichteten vornehmlich Mädchen, spannen, webten und schneiderten, wuschen Wäsche und machten manchen Zünften eine wenig geschätzte Konkurrenz. In Köln gab es zeitweise 2000 Beginen! Es gab unter ihnen nicht wenige, die mystisch ergriffen waren wie Mechthild von Magdeburg (1208-1297), Christine Ebner von Engelthal bei Nürnberg (1277-1356), Margarete Ebner aus Medingen bei Dillingen. In Brabant ist Hadewich zu nennen und in Nordfrankreich Margarete Porete, die durch das Land reiste und aus ihrem Buch: »Spiegel der einfachen, zunichte gewordenen Seelen« vorlas.
Margarete Porete wurde deshalb wegen Häresie (Ketzerei)von der Inquisition angeklagt und am 1.10.1310 in Paris auf der Place de Grève verbrannt.

Viele Frauen wurden zunächst Beginen, flüchteten aber wegen der kirchlichen Verfolgung zu den Dominikanerinnen und Zisterzienserinnen.

Die Beginenbewegung war eine der schönsten und freiesten christlichen Bewegungen, die es je gab. Leider konnte die damalige Kirche freie, auf deutsch predigende Frauen nicht ertragen und machte der Beginenbewegung ein Ende.
Heute aber schließen sich junge Beginen abermals zusammen,und es gibt in Deutschland und in der Schweiz schon mehrere neue Beginengemeinschaften, die zT auch nicht mehr konfessionell gebunden sind.

Beginen können ihre Gemeinschaft jederzeit wieder verlassen, da sie nicht durch Gelübde gebunden sind. Und so besteht die Hoffnung, daß viele junge Mädchen für einige Jahre in einer Beginengemeinschaft leben, danach aber austreten und eine Familie gründen, ihrer ehemaligen Gemeinschaft lebenslang verbunden bleiben!
Begine Katharina









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