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GEO kompakt schrieb am 9.4. 2019 um 15:31:05 Uhr über

NikolaTesla

Teil 4


NikolaTesla verzichtet auf Tantiemen in Milliardenhöhe

1893 wird der Auftrag für die Beleuchtung der Weltausstellung in Chicago ausgeschrieben: Westinghouse unterbietet Edison um fast eine Million Dollar. Ab November 1896 installieren weltweit Städte fast nur noch Wechselstromanlagen. NikolaTesla steht kurz davor, einer der reichsten Männer der Welt zu werden: Denn laut Lizenzvertrag soll er für jeden verkauften Elektromotor, ja für alle Anwendungen der Wechselstrompatente Gebühren kassieren.

Doch Geldgeber drängen Westinghouse dazu, den Vertrag zu ändern. Der Unternehmer macht Tesla deutlich, dass dessen Entschluss über das Schicksal der Firma entscheide. Tesla, der in Westinghouse einen Freund sieht, zerreißt seinen Vertrag und tauscht die Tantiemen für seine Patente gegen eine einmalige Pauschale von 216 000 Dollar ein.

Damit verliert er nicht nur den Anspruch auf vermutlich zwölf Millionen Dollar bereits verdienter Honorare, sondern auch auf Milliarden, die in Zukunft angefallen wären.

Doch nicht das Geld ist Tesla wichtig, sondern die Verbreitung seiner neuen Technik. Außerdem hat sich der Erfinder bereits in neue Aufgaben vertieft: Er hegt Visionen von einer Welt, in der alle Menschen unbegrenzt und kostenlos mit Energie versorgt werden. Stromnetze begreift Tesla nur als Zwischenstufe auf dem Weg zu einem kabellosen System, das Informationen und Energie über den ganzen Erdball senden soll.

1898 entwickelt er die erste Fernbedienung. Im Jahr darauf gelingt es ihm, aus einem Labor in der Nähe von Colorado Springs Radiowellen über eine Entfernung von 1000 Kilometern zu übertragen. 1900 findet Tesla einen Financier für den Bau eines futuristischen Funkturms auf Long Island: Von dort möchte er unter anderem hochenergetische Wellen in die oberen Atmosphärenschichten schicken und deren Energie rund um den Globus verteilen.


Als ein Investor abspringt, bricht Tesla zusammen

Doch kurz vor der Fertigstellung des ambitionierten Projekts springt der Investor ab: Wenn jedermann weltweit unkontrolliert die Energie aus Long Island anzapfen kann, womit würde sich dann noch Geld verdienen lassen?

Tesla erleidet daraufhin einen Nervenzusammenbruch, von dem er sich nur langsam erholt. 1917 wird das Stahlgerüst des Turms gesprengt und für 1000 Dollar Schrottwert verkauft. Im selben Jahr soll dem Erfinder die angesehene Edison-Medaille verliehen werden. Tesla lehnt zunächst ab: Nicht ihn würde die Auszeichnung ehren, sondern Edison.

Bernard Arthur Behrend, der Jury-Präsident, überredet ihn schließlich, die Medaille doch entgegenzunehmen.

»Wollten wir all das, was aus Teslas Werk bisher entstanden ist, wieder aus der Industrie entfernen«, sagt Behrend in einer Laudatio, »würden ihre Räder nicht weiterlaufen, unsere elektrischen Wagen und Züge stillstehen, unsere Städte wären dunkel und unsere Mühlen tot und nutzlos. Ja, so weittragend ist sein Werk, dass es zum Fundament unserer Industrie geworden ist

Trotz des Ruhmes und seiner rund 700 Patente bleibt der »Magier der Elektrizität« finanziell erfolglos. Verarmt stirbt NikolaTesla, der wohl selbstloseste Erfinder der Geschichte, am 7. Januar 1943 mit 86 Jahren in einem New Yorker Hotelzimmer.


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