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GEO kompakt schrieb am 9.4. 2019 um 15:27:12 Uhr über

NikolaTesla

Teil 3


Nikola gründet seine eigene Firma

Seine herausragende Arbeit bei der »Edison Electric Light Company« hat Tesla in Fachkreisen bekannt gemacht. Und so nimmt der inzwischen 29-Jährige kurz nach seiner Kündigung das Angebot einer Gruppe von Investoren an und gründet eine eigene Firma, die »Tesla Electric Light and Manufacturing Company«.

Doch wieder erfüllen sich seine Hoffnungen nicht. Statt Wechselstromsysteme zur Marktreife zu bringen, lassen sich die Geldgeber von ihm innovative Straßen- und Fabrikleuchten konstruieren. So tüftelt Tesla unter anderem an der Entwicklung einer Bogenlampe, erwirbt mehrere Patenteund wird nach Erfüllung seiner Aufgabe von den Investoren aus der Firma gedrängt und um seine Entlohnung betrogen.

»Danach folgte eine Periode des Kampfes«, erinnert sich der Erfinder. Ein Jahr lang muss er sich gar als Tagelöhner im Straßenbau durchschlagen.

Bis sein Schicksal im Frühjahr 1887 eine unerwartete Wende nimmt: Der Vorarbeiter seiner Baukolonne erfährt von Teslas angeblichem Wundermotor und vermittelt ihm den Kontakt zu Alfred K. Brown, dem Direktor der »Western Union Telegraph Company« (Telegraphenfirmen brauchen Stromalso interessiert Brown der Wechselstrom, der sich über weite Strecken ohne Verlust übertragen lässt).

Unweit der Edison Company in Manhattan mieten sie ein geräumiges Labor, in dem Tesla endlich die praktische Umsetzung seines Wechselstromsystems vorantreiben kann. Der Krieg um den Strom beginnt: Tesla bringt ein Patent nach dem anderen für Komponenten seiner neuartigen Motoren heraus, hält Vorträge, setzt sich vor begeistertem Publikum in Szene und gewinnt alsbald die Aufmerksamkeit des Industriellen George Westinghouse.


Ein finanzstarker Industrieller erwirbt NikolaTeslas Patente

Westinghouse, selbst Ingenieur und Erfinder, ist einige Jahre zuvor in den Strommarkt eingestiegen und hat mehrere Patente gekauft. Anders als Edison glaubt er an die Wirtschaftlichkeit der neuen Technik. Er erwirbt Teslas Patente, vereinbart die Entrichtung einer Lizenzgebühr von zweieinhalb Dollar für jede Pferdestärke verkaufter »Tesla-Elektrizität« – und zieht in den Kampf für den Wechselstrom.

Aufgrund der geringen Energieverluste kann Westinghouse seine Kraftwerke außerhalb der Städte errichten. Zudem genügen dünnere Kupferkabel als bei Gleichstrom, sodass die Kosten für die Leitungen geringer sind als die des Konkurrenten. Deshalb kann Westinghouse den Strom günstiger verkaufen und hat schon bald mehr Kunden als Edison.

Doch der holt zum Gegenschlag aus: Edison lässt Informationen über Unfälle mit Wechselstrom zusammentragen, schreibt Pamphlete und bedrängt Politiker. Er bezahlt Schuljungen dafür, dass sie ihm Katzen und Hunde fangen, lässt die Tiere in öffentlichen Vorführungen auf Metallplatten schnallen und jagt ihnen Wechselstrom durch den zuckenden Leib. Anschließend fragt er die Zuschauer: »Ist das die Erfindung, mit der Ihre lieben Frauen kochen sollen

Im Januar 1889 tritt in NewYork ein Gesetz in Kraft, nach dem Mörder zum Tode durch Stromschlag verurteilt werdenund prompt plädiert Edison dafür, dafür Wechselstrom zu verwenden. Im August 1890 stirbt erstmals ein Mensch auf dem elektrischen Stuhl: durch Wechselstrom. Zweimal muss der Schalter umgelegt werden, bis der Verurteilte aufhört zu zucken.

Doch Edisons Schmähkampagnen erzielen nicht die gewünschte Wirkung. Binnen zwei Jahren baut Westinghouse mehr als 30 Kraftwerke und versorgt 130 amerikanische Städte mit Teslas Wechselstrom.


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