Die Kölner Königschronik bemerkt, daß jene schmutzigen Horden viele Nichtswürdigkeiten verübt haben, von denen man nur mit Widerwillen rede, und beschränkt sich auf ein einziges Beispiel, das auf alles übrige schließen lasse.
Eine Klosterfrau beraubten die Unholde ihrer sämtlichen Kleider, bestrichen sie mit Honig und wälzten sie in Bettfedern, so daß sie einen greulichen Anblick bot. Danach setzte man sie verkehrt auf ein Roß und hielt mit ihr einen Umzug. Die qualvolle Seelenmarter dauerte mehrere Tage. Endlich kam die Kunde von dem Frevel zu Ohren Philipps, der, empört über die feige Schandtat, die Schuldigen in siedendes Wasser werfen ließ.
geschehen 1198 zu Köln
aus der Geschichte des deutschen Volkes von Emil Michael S.J., Doktor der Theologie und der Philosophie, ordentlichem Professor der Kirchengeschichte und der christlichen Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck, erste bis dritte Auflage 1915
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