Eine Geschichte vom FettenEduard Der Nachbar Eduard war die reinste Nervensäge. Ständig ist er mir hinterher gestiegen. Speziell wenn meine Freundin zu Besuch war, hat er sich demonstrativ nackt auf seinem Balkon gesonnt und hielt sich für den Größten und Schönsten. Vorsichtshalber so, dass nur wir ihn sehen konnten, allerdings auch nicht übersehen konnten. Eines Tages lud Eduard uns ein, mit ihm zusammen einen Ausflug an die Havel zu machen. Das ist Berlins Badefluss. Er fuhr uns mit seinem tollsten aller Autos zum Kaiser-Wilhelm-Turm hoch über der Havel. In seinem Auto endeckten wir einen Ball und eine Luftmatratze. Eigenartig, er wollte beides nicht mitnehmen zum Baden, aber wir bestanden darauf. Anschließend rannten wir gemeinsam runter zum Strand. Ich warf den Ball in das Wasser und schwamm so schnell ich konnte hinterher. Er hielt sich auffällig zurück. Wir warfen uns den Ball mehrmals zu, bis wir merkten, dass er offenbar nicht schwimmen konnte. Armer Junge, jetzt wird es peinlich für dich! Wir holten die Luftmatratze ins Wasser, legten uns quer darauf, um uns zu sonnen. Ihm überließen wir den Platz in der Mitte. Wir ließen uns ins tiefe Wasser treiben und entkleideten uns. Zwei nackte Mädels zur Rechten und Linken, während der Jüngling in der Mitte nur ans Ertrinken denkt. Das hat zumindest für uns Mädels einen speziellen Reiz. Er machte etwas unbeholfen gute Miene zum bösen Spiel. Während wir uns von der Matratze fallen ließen, hielt er sich krampfhaft darauf fest. „Komm runter, du fauler Sack!“ Und wir zogen den Stöpsel heraus. Der Sack sackte nach und nach ab. „Bitte lasst das, ich kann nicht schwimmen.“ Kam endlich kleinlaut über seine Lippen. Mit der restlichen Luft manövrierten wir ihn endlich ans rettende Ufer. In unserer grenzenlosen Gehässigkeit ließen wir ihn mit der Luftmatratze nackt aus dem Wasser steigen. So nackt wie er sonst nur auf seinem Balkon lag.