Der alte Mann, der nunmehr im Wohnzimmer sitzt und momentan Reportagen auf n24 guckt und sich für Erich-von-Dänikens Hypothesen interessiert, war Anfang bis Mitte der 80er mehrere Male in Nicaragua. Als 3- bis 6jährigem Sohn wurde mir damals jeweils gesagt, dass er auf irgendeiner Art diffusen »Dienstreise« sei (von denen er mir jeweils tolle Sachen mitgebracht hat), um den bedauernswerten Kindern »etwas zu essen« sicherzustellen. Später wurde mir dann bewusst, dass seine diesbezüglichen Erzählungen von sogenannten »Contras« und seine operative Tätigkeit innerhalb der militärischen Aufklärung durchaus darum gespielt haben, wie zehrend der verdeckte Dschungelkampf ist und dass er in Erwähnung dieser Thematik zu Depressionen und hieraus resultierendem Suchtmittelbedarf neigt ... ein anderes Indiz, das innerhalb dieses Themenkompolexes mit Nicaragua in Zusammenhang steht, deutet darauf hin, dass er von Angesicht zu Angesicht getötet haben könnte, was seine - sagen wir mal: Schaffenskraft in der NVA und seine Funktion im Gefechtsstand des WarschauerPakts nahelegt und seine Ikarustättowierung am rechten Oberarm bestätigt. Zusammen mit den Jagdflugzeugen am linken Unterarm ergibt sich eine durchaus anerkennenswerte biographische Konfiguration, die zu einem Maß an Identitätsgehalt gereicht, das ruhig »gerüttelt« genannt werden darf ...
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