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mcnep, am 30.7. 2006 um 00:01:02 Uhr
Negermusik

Die Aka–Pygmäen sind fraglos nicht unbedingt das, was gemeinhin als Kulturvolk gilt: Fantasyromane lesen, Mofaauspuffe tunen und Strategien zur Koksbeschaffung zählen nicht unbedingt zu ihren Stärken. Jedoch sind sie seit gut 4000 Jahren, so weit reichen erhaltene ägyptische Aufzeichnungen zurück, als ein Volk bekannt, dessen polyphon–polyrhythmischer Chorgesang zum Eindrucksvollsten gehört, was die Musik zu bieten hat. Gewisse eingebaute Überschlagstechniken legen zudem den Verdacht nahe, dass auch die Wurzel des Jodelns im afrikanischen Urwald zu suchen ist. Wer sich die Ohren nicht unwiderbringlich mit der westlichen Unterhaltungsmusik der letzten 50 Jahre zerschossen hat, sollte diesen beeindruckenden Vokalisten, deren Kunst inzwischen nicht mehr nur auf rätselhaft zerrauschten musikethnographischen Platten der Vorkriegszeit vorliegt, eine unvoreingenommene Chance geben.


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