Ich habe heute Pippi Langstrumpf, Lotta zieht um, Jim Knopf, Neues vom Franz, einen Harry Potter, Wilhelm Busch usw. von einem ca. 13-jährigen Jungen angekauft.
Dabei waren aber auch zwei Bände von seiner Mutter, von Peter Schellenbaum:
»Das Nein in der Liebe« und, völlig zerlesen: »Abschied von der Selbstzerstörung«.
Beim Auszeichnen fand ich dann in Pippi Langstrumpf (geschrieben 1945) drei mit Kugelschreiber geänderte oder durchgestrichene Passagen: aus 'Negerkönig' war 'Inselkönig' gemacht, die immer lügenden Kenianer waren ganz gestrichen und was über eieressende glatzköpfige Brasilianer auch.
Aha, pc gemacht, dachte ich, und die beiden Schellenbaum-Bände von seiner Mutter fielen mir wieder ein.
3 Minuten später fiel mir aber plötzlich auch wieder ein, dass der Junge, der mir die Bücher gebracht hatte, Biko hieß, einen afrikanisch-deutschen Doppelnamen auf die Quittung geschrieben, und eine schöne milchkaffeefarbene Haut hatte.
Da dachte ich, vielleicht ist die 'Zensur' auch ein Liebesbeweis einer aufmerksamen Mutter gewesen.
Zwischen 1945 in Schweden und 2005 in Berlin liegen doch eine Menge Unterschiede, und pc kann sehr unterschiedliche Aspekte betreffen.
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