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tootsie schrieb am 1.3. 2009 um 23:17:14 Uhr über

Naturreaktor

Theoretisch können sich Uranvorkommen in eine Art natürlichen Kernreaktor verwandeln und Energie produzieren. Diese These war allerdings recht umstritten, bis in den 70er Jahren eine Erzprobe aus Gabun untersucht wurde. Dies Probe enthielt zu wenig Uran 235. Normalerweise finden sich in einer Uranprobe 0,7202% U 235, egal ob es vom Mond, aus Meteoriten oder aus der Erdkruste stammt. Die aus Oklo in Afrika enthielt aber nur 0,7171%.

Was bedeutet das? Uran 235 muss also in größeren Mengen umgesetzt worden sein. Tatsächlich kam in der afrikanischen Lagerstätte genügend spaltbares Material zusammen, um für 500000 Jahre zu brennen. Grundwasser moderierte den Prozess. Die Neutronen, die beim Zerfall von U 235 entstehen, wurden vom Wasser abgebremst und konnten ihrerseits wieder Kerne spalten. Durch die Hitze bildete sich Dampf, und die Neutronen wurden zu schnell für weitere Spaltungen - der Prozess kam also kurzzeitig zum Erliegen. Wasser sickerte nach, bremste Neutronen und verdampfte - eine halbe Million Jahre lang...

Der radioaktive Geysir hat aber kein ökologisches Desaster ausgelöst - ganz einfach deshalb, weil es vor 2,5 Mrd Jahren noch gar keine Ökologie gab!


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