Ich finde man kann den Nationalsozialismus nicht einer einzelnen Person in die Schuhe schieben.
Auch wenn man hier an Adolf Hitler denken würde.
Ich würde mal sagen, Hitler hat 50% Schuld am Nationalsozialismus und seinen Folgen, Weltkrieg und Holocaust.
Die unter ihm dann vielleicht so jeweils 10, 5 und 2 Prozent.
Aber selbst wenn man nur 0,0001 Prozent schuld hat, sind das bei 6 Millionen ermordeten Juden
immer noch 6 tote Juden, die auf das eigene Konto gehen.
Für 6 tote Menschen würde ich in Texas/USA hingerichtet und wohl auch in so jedem anderen Land dieser Welt.
In Deutschland würde ich wahrscheinlich mein Leben nie mehr in Freiheit verbringen.
Ich meine einfach, dass man die Gräueltaten des Nationalsozialismus nicht als Alleinschuld einer einzelnen Person abtun kann.
Die Geschichte der BRD zeigt auch, dass das eben nicht möglich ist.
Wieso gab es die Studentenunruhen, die 68er, die dagegen aufbegehrten, dass noch überall die Alt-Nazis sitzen?
Weil es eben Kollektivschuld gibt.
Macht ja von dem Standpunkt auch Sinn, dass Hitler niemals alleine hätte 6 Millionen Menschen per Hand umbringen können.
Dieses beschissene Erbe des Nationalsozialismus hat mir sicherlich meine Jugend/Kindheit geprägt. Ich hab mir im Fernsehen Bilder von unglaublicher Grausamkeit angesehen. Diese Bilder waren aber keine der bis dahin gekannten, fantasievollen Märchen, sondern gnadenlose Realität.
Was hab ich für Augen gemacht.
Meist verständlich kommt dann daraus die radikale Einstellung jeden, der rechts eingestellt ist gnadenlos abzuwerten und niederzumachen.
Aber ich finde das falsch. Konvervativ ist zum Beispiel rechts, aber es sagt doch eigentlich, dass man etwas bewahren will.
Nämlich das was in der Vergangenheit ganz gut funktioniert hat.
Aber ich schweife ab.
Das Wort Nationalsozialismus besteht aus National und Sozialismus.
National war damals »in«. Denn das Vaterland war das Größte. Darum hat man ja im Weltkrieg gekämpft. Und ich meine damit den 1. Weltkrieg.
Die waren alle ziemlich geil auf National, nun konnte man sich als Teil des Großen Ganzen fühlen und gegen etwas sein.
Sozial zu sein ist natürlich auch toll. Wir sind untereinander alle sozial, weil wir eben alle dem Vaterland dienen und es dem höheren Zweck dient gegen andere zu sein.
Juden und andere Völker.
Die Juden waren sozusagen die Schuldigen im Inneren.
Und die andere Völker waren die Schuldigen im Äußeren.
Ich hoffe und bin der Meinung, dass es nie wieder einen Führer in der Menschheitsgeschichte geben wird und darf.
Denn ein Einzelner ist eben niemals so schlau.
Wenn ich aber an das Volk als Ganzes oder auch die Menschheit als Ganzes denke, könnte ich mir schon vorstellen, dass es so etwas wie eine Schicksalsgemeinschaft geben kann.
Diese wird aber aufgrund von Freiwilligkeit entstehen. Und nicht weil man gegen etwas ist, sonder _für_ das Leben.
Im Krieg _muss_ ich für das Ganze etwas tun.
Da habe ich keine Wahl.
Im Frieden _kann_ ich für das Ganze etwas tun.
Da habe ich die Wahl.
Wenn ich an einen idealen Staat denke, so wie er zum Beispiel bei den Nazis erdacht war oder auch bei den Kommunisten mit »Proletarier aller Länder vereinigt euch«
Dann denke ich erstmal an die Natur.
Und da gibt es ja insektenbildende Staaten.
Ist dieser Staat ideal? Ich betrachte es mal von der Kommunikation:
Jede Ameise kommuniziert mit jeder andere Ameise.
Und sie tuen das sehr intensiv.
Fühler betasten, Duftstoffe, auf den Boden klopfen.
Und das ist das was wir kennen.
Meiner Meinung nach ist der Ameisenstaat auch absolut basisdemokratisch. Es gibt absolut keinen Herrscher.
Wir bezeichnen zwar die eierlegend Königin als Königin, aber das ist eben unsere, herrschaftsgeprägte Sichtweise.
Und jetzt will ich mal den Bogen spannen zum Internet. Das Internet schafft die Möglichkeit grenzenloser Kommunikation.
Vielleicht haben wir alle Werkzeuge, die wir brauchen.
Wikipedia, Handys, Internet.
Wenn wir jetzt noch den Willen haben uns freiwillig für das Ganze zu entscheiden.
dann erkennen wir vielleicht, dass wir ein Teil des Ganzen sind, nur durch das Ganze überleben können und dass Utopien nur solange utopisch sind,
bis sie Realität werden.
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