Leitlinie Allergische Rhinitis
Definition
Vom Frühjahr bis zum Herbst als Heuschnupfen (Pollinosis) auftretende oder ganzjährig (perennial) vorhandene wässrige Rhinitis
mit Nasenatmungsbehinderung, Niesreiz und Konjunktivitis wechselnder Ausprägung, zum Teil in Kombination mit einem
allergischen Asthma bronchiale.
Untersuchungen
Notwendig
Ausführliche, genaue Allergie-Anamnese
Inspektion (Konjunktivitis, Naseneingangsekzem)
HNO-Status
Endoskopie: Nase, Nasopharynx (Polypen, adenoide Vegetationen)
Rhinomanometrie
Röntgen: Nasennebenhöhlen
Allergie-Test (Prick-Test, intranasale Provokation, evtl. Scratch-Test, evtl. RAST)
Im Einzelfall nützlich
IgE im Serum
Intrakutantest
ASS-Provokationstest
Konjunktivaler Provokationstest
Ultraschall: Nasennebenhöhlen
CT: Nasennebenhöhlen
Riechprüfung
Interdisziplinäre Untersuchungen (Pädiatrie, Innere Medizin, Dermatologie)
Therapie
Konservativ
Allergenkarenz (Wohnraumsanierung, Encasing)
Subkutane Hyposensibilisierung (im Kindesalter evtl. oral)
Systemisches und/oder topisches Antihistaminikum, topische und/oder systemische Glukokortikoide
Topische DNCG/Nedocromil, Ipratropiumbromid, evtl. vasokonstringierende Nasentropfen (maximal 2 Wochen lang)
Operationsindikationen / (-prinzipien)
Septumdeviation, Muschelhyperplasie, persistierende Schleimhautschwellung (Septumplastik, Conchotomie,
Muschelkaustik)
Polyposis nasi (Polypektomie, endonasale mikroskopisch/endoskopische Nasen- und NNH-Operation)
Adenotomie
Ambulant / stationär
Muschelkaustik oder Conchotomie / Laserconchotomie ambulant möglich (Cave: Nachblutungsgefahr)
Adenotomie stationär, im Einzelfall ambulant möglich
Septumplastik ohne/mit Conchotomie stationär
Mikroskopisch/endoskopische endonasale Nasennebenhöhleneingriffe stationär, im Einzelfall und in Abhängigkeit vom
Umfang ambulant möglich
Schockbehandlung nach Allergie-Test oder Hyposensibilisierung immer stationär unter intensivmedizinischen Bedingungen
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