Frank zeigte auf die Liege und meinte, ich könnte mich gleich hinlegen. Ich stütze mich auf den Tisch auf und legte mich hin. Nachdem mein Kopf das Kissen berührt hatte legte ich meine Arme in die beiden Armsützen zu den Seiten des Tisches. Die OP-Lampe wurde nun gedimmt, sodass sie mich nicht blendete. Ich hib meinen Kopf etwas an, um mir anzuschauen, was um mich passierte. Im OP waren noch zwei andere Ärzte, einen kannte ich schon aus der Voruntersuchung, er hieß Dr. Andres und war gerade dabei, irgendwelche glizernden Instrumente auf einem Tisch zu sortieren. Auch er trug Haube und Mundschutz, aber dazu noch einen langen Kittel und Latex-Handschuhe, die ihm fast bis zu den Ellebogen reichten. Als ich hineingegangen war hatte er mir zugeblinzelt. Den anderen Arzt, auch in Kittel, kannte ich noch nicht. Er hollte eine kleine weiße Decke aus den Schrank und deckte damit meine Beine und meinen Bauch bis zur Brust ab, aber meine Füße schauten noch heraus. Er lächelte mir zu. Frank nahm ein paar weiße Elektroden aus einer kleinen transparenten Kiste auf dem Tisch mit den Bildschirm und pappte sie auf meine Brust. »Damit messt ihr meinen Herzschlag, oder?«, fragte ich neugierig. »Ganz genau, damit passen wir während der OP auf dich auf«, antwortete er. Ich bekam noch eine Blutdruckmanschette und einen Pulsoxymeter, eine kleine Wäschekammer, die auf den Finger geschnallt wurde. Frank zog nun den Tisch mit den Bildschirm und den Gasflaschen zu sich und setzte sich auf einen Hocker neben mich. Er begann, Sachen in den PC einzugeben und bald schon zeigte er mir, wie die einzelnen Kurven meinen Herzschlag, meinen Blutdruck und meine Sauerstoffsättigung anzeigten. Der mir unbekannte Arzt legte bald den Zugang zu meiner rechten Hand, und ich bekam drei verschiedene Spritzen. Dann traten die zwei Chiurgen neben mich und ich erblickte eine milchige Maske in der Hand von Frank. »So Paul, jetzt ist die Zeit gekomen einbisschen zu schlafen, aber wenn duch wach wirst, hast du alles hinter dir«. Mir wurde schwindlich, vielleicht von den Medikamenten, aber eher vor Nervosität. Ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte. Ich fühlte, wie das weiche Gummi meine Haut berührte und roch erstmal nur Gummi. Frank bat mich, einfach tief einzuatmen. Nach einer Weile meinte er: »Okay, jetzt fängts einbisschen das stinken an, wunder dich also nicht. Einfach weiter atmen«. Tatsächlich änderte sich der Geruch, er wurde… metallisch und muffig. Ich atmete weiter einen, und ich fühlte, wie sich mein Kopf zu drehen begang. Mir war, als würde ich vom Tisch rutschen. Ich hörte nur noch Franks Stimme »Tief einatmen, tief einatmen« und dann war es dunkel.
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