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mcnep schrieb am 3.5. 2003 um 20:53:59 Uhr über

Mythos

Ich kann die westliche Scheidung 'Religion hui, Mythos pfui' so gar nicht verstehen. Der einzige Unterschied zwischen einem Mythos und einer religiösen Fabel ist doch der, daß die Mythoshelden nicht andauernd durch die Absonderung von Weisheiten glänzen, das sind mehr Tatoder Duldungsmenschen. Oder eben Halbgötter und sowas. Herkules zum Beispiel ist ausgesprochen protochristlich, weil er wie ein Pfadfinder eine gute Tat nach der anderen vollbringt, tugendhaft ist bis ins Mark, und zu guter Letzt noch auf dem Scheiterhaufen endet. Labert Herkules deshalb groß rum? Höchstens bei Sophokles, der ja schon am Ende der Mythentradition steht. Aber bei Leuten wie Buddha und Christus passiert über Dutzende von Seiten gar nichts, die sitzen unter ihrem Ficus religiosa oder einem Ölbaum und halten Maulaffen feil. Und da wundern sich die Leute, warum die Arbeitslosen den Arsch nicht hochkriegen.


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