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Das wäre in der Tat ein interessantes Gespräch. Ich bin jetzt fast so alt wie sie damals, habe aber ein komplett anderes Leben hinter mir. Sie hat Anfang 20 zwei Kinder bekommen, wie sich das damals halt gehörte. Mütter waren immer sehr jung, kaum eine, die ein Kind mit über 30 bekam.
Sie war unglücklich, das konnte man selbst als Zwölfjähriger merken. In diesem Haus gefangen, von diesem weibischen Mann, der sich in seinem Jähzorn und seinem Egoismus als exaltiert wähnte, der alles daran setzte, anderen zu zeigen, wer der Herr im Haus ist. Das kannte sie freilich aus ihrer Kindheit.
Ihre herrische Mutter war nie so freundlich, sie ausreden zu lassen. Selbstvertrauen? Erziehung!
Äußerst labil und kindlich unreif schlingerte sie also in die Hände dieses Kellners, vom Regen in die Traufe.
Als sie sich dann lösen wollte, als sie endlich begriffen hatte, daß Leben mehr ist als Gehorsam, war es zu spät. Ihre eigene Unsicherheit ließ ihr keinen Raum mehr zwischen den Fronten. Sie löste sich auf, alles in ihr löste sich auf.
Das war vor 20 Jahren.
Manchmal frage ich mich, wie das wohl wäre: Ihr als Gleichaltriger zu begegnen.
Immerhin wird sie bald jünger sein als ich. Das hat etwas Tröstliches. Sie hat den Weg längst beschlossen, den andere noch krampfhaft hinankriechen und dabei immer unansehnlicher und bitterer werden.
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