Künstliche Unfruchtbarkeit wird durch verschiedene operative Verfahren erreicht, so durch absichtlich herbeigeführte Lageveränderungen der Gebärmutter, wie sie bei den Eingeborenen des malaiischen Archipels üblich sind, durch die von Kehrer empfohlene Durchschneidung der Muttertrompeten, durch die sogenannte »Castratio uterina« mittels der Vaporisation, der Anwendung heißen Dampfes (Pincus), wodurch die Menstruation aufgehoben wird und die Uterushöhle obliteriert, und endlich durch die eigentliche Kastration, die Exstirpation der Eierstöcke (Ovariotomie), die sogar von alters her bei ganz rohen Naturvölkern ausgeführt worden ist, um die Fortpflanzung zu verhindern.
Iwan Bloch, Das Sexualleben unserer Zeit (1909); S. 768
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