Mein Gott, wie kann man so empfindlich sein! Mag ja sein: Schmidt-ist-ein-Gangster und genießt daher meinen allergrößten Respekt.
Aber wer sich wegen Läßlichkeiten wie einer Eisenbahntrasse, einem Flughafen, einer Autobahn oder einer Musikhalle neben dem Haus verdrießt, der hat bestimmt keinen dreitönigen Tinnitus, der ihm den Schlaf und die Nerven raubt.
Was ich allein dafür geben würde, wenn zusätzlich zu der Hauptverkehrsader, die vor meiner Wohnung vorbeiführt, ein vermögender Industrieller eine riesige Musikhalle mir vor das Fenster bauen würde! Ich würde ihm aus meinen bescheidenen Mitteln Geld dafür geben. Natürlich wäre das alles rein symbolisch, denn mit den 200 oder 300 die ich da maximal entbehren könnte, wäre wohl nichteinmal ein einziger Arbeitstag auch nur eines einzigen dieser gierigen Bauarbeiter entlohnt. Aber es wäre natürlich nur eine Handreichung, nie, nie würde ich mir einbilden, dass ich mit der Übergabe von 300 Euro an diesen hochangesehenen Bauherren auch nur mehr als das hundertste tausendstel eines tausendstels des iotas der Baukosten unserer neuen Musikhalle würde tragen können. So etwas würde ich mir nie anmaßen! Wichtig ist nur, dass die Musikhalle gebaut wird, und dass aus ihr alle Tage und nächte die strengsten Trompeten erschallen! Dafür gehe ich gerne an die Grenzen meiner finanziellen Leistungsfähigkeit.
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