Der Mund (beim Menschen, bei Tieren Maul genannt) ist die Körperhöhle und die ihn umgebenden Weichteile im Kopf, die den obersten Teil des Verdauungstrakts bildet. Er ist die Körperöffnung, durch die Nahrung aufgenommen wird. Er dient beim Menschen außerdem der Stimmerzeugung (Phonetik) und auch zur Atmung.
Je nach Lebewesen und äußerer Struktur bzw. Funktion des Mundes werden auch andere Bezeichnungen verwendet, beispielsweise Mundwerkzeuge, Maul oder Schnabel.
Entwicklungsbiologie:
Tiere besitzen in der Regel ein Verdauungssystem, in das Nahrung durch das Maul aufgenommen und durch den After ausgeschieden wird. Welche der beiden Körperöffnungen in der Ontogenese zuerst gebildet wird, bestimmt die Klassifizierung der Tiere als Urmünder (Protostomia, Mund zuerst) oder Neumünder (Deuterostomia, After zuerst).
Manche Tiere, wie Cnidarien oder Planaria, besitzen keinen After; sie scheiden die Verdauungsreste wieder durch den Mund aus. Brachiopoden scheiden gar nicht aus, sie verdauen ohne Überreste. Andere Tiere, wie der Bandwurm, besitzen überhaupt keinen Mund. Da sie im Verdauungssystem eines anderen Tieres leben, erhalten sie die verdaute Nahrung von ihrem Wirtstier an ihrer Außenhaut, wo sie sie direkt aufnehmen.
Mund des Menschen:
Beim Menschen bilden der Mund und seine Teile die vordere Öffnung des menschlichen Verdauungstraktes. In ihm wird die Verdauung eingeleitet. Die drei Hauptteile des Mundes sind
* die Mundspalte, die von den Lippen umschlossen wird,
* der Vorhof, der sich einerseits zwischen Lippen und Wangen, sowie andererseits zwischen Ober- und Unterkiefer nebst Zahnreihen befindet und
* die Mundhöhle, mit dem Mundboden, der Zunge und dem Gaumen.
Neben seinen Verdauungsfunktionen, dem Kauen – also Zerkleinern und Einspeicheln – dient er außerdem der Stimmerzeugung und kann zur Atmung genutzt werden. Die Lippen drücken zusammen mit der mimischen Muskulatur menschliche Gefühle aus. Der Mundraum geht in den Rachenraum über.
Erkrankungen des Mundes:
Veränderungen in der Mundflora schwächen die Abwehrfunktion der Mundhöhle.[1] Durch diese Schwächung treten diverse Erkrankungen auf.
Zu den häufigsten Erkrankungen des Mundes zählt man:
* Mundkartharr und Mundfäule
* Kandidose
* Aphthen und
* Wangenbrand
sowie andere Erkrankungen des Zahnfleischs und des Gaumens. Mundgeruch entsteht meist durch Fäulnis von Speiseresten oder auch durch Erkrankungen der Speiseröhre oder des Magens. Bei Huftieren ist vor allem die Maul- und Klauenseuche als schwere Erkrankung bekannt.
Synonyme:
Umgangssprachlich sind zahlreiche, oft derbe Ausdrücke für „Mund“ landläufig, zum Beispiel Fresse, Gosche, Maul, Maulwerk, Schnauze, Klappe, Mundwerk, Rand u. a. m.
|