Die Multiversen-Theorie ist eigentlich sehr schön und würde auf ganz einfache Weise erklären, warum die physikalischen Konstanten in unserem Universum gerade so gut abgestimmt sind, daß das Universum bewohnbar ist: die zahlreichen anderen Universen, in denen die Konstanten anders und weniger günstig sind, bleiben eben genau deshalb unbewohnt und bringen keine Lebewesen hervor, die sich solche Fragen stellen können. Wenn man von nur einem Universum ausgeht, ist dagegen genau diese Frage ein großes Rätsel, das natürlich von vielen gleich so beantwortet wird, daß dies ein sicheres Indiz für das Wirken eines Schöpfers sei. Was aber auch nur eine scheinbar einfache Lösung ist, da dann die Frage auftaucht, woher dieser Schöpfer seinerseits stammen soll.
Wie gesagt: mit der Multiversen-Theorie wäre dieses Problem auf elegante Weise erledigt. Dummerweise gibt es aber (noch) keine physikalische Notwendigkeit für die Annahme anderer Universum, d.h. keine der physikalischen Fragestellungen der Gegenwart scheint durch die Multiversentheorie beantwortet zu werden. Und daß eine solche Theorie auch experimentell nicht überprüfbar ist, ist auch klar. Vielleicht erreichen unsere Nachkommen einmal eine so hohe Entwicklungsstufe, daß sie tatsächlich ein Experiment, das eine Überprüfung möglich macht, zu ersinnen in der Lage sind, aber es kann auch sein, daß dies grundsätzlich nicht möglich ist, und falls doch, ist es immer noch sehr viel wahrscheinlicher, daß wir uns selbst schon lange, bevor solche Experimente auch nur denkbar sind, selbst in die Luft gesprengt haben.
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