Ein Muslim (arabisch: مسلم muslim, „der sich Unterwerfende“ oder „sich Hingebende“), auch Moslem (aus dem Persischen), ist ein Anhänger des Islam. Die Mehrzahl ist „Muslime“ (arab. muslimūn) beziehungsweise „Moslems“. Eine Anhängerin des Islam wird als „Muslimin“ (Mehrzahl „Musliminnen“) oder auch „Muslima“ (entsprechend arab. مسلمة, Mehrzahl مسلمات muslimāt) bezeichnet. Das Adjektiv „muslimisch“ bezieht sich immer auf Personen(gruppen), sonst heißt es „islamisch“ – z. B. „islamisches Fest“.
Ein Muslim muss nach islamischem Selbstverständnis ein Monotheist sein und Mohammed als letzten und entscheidenden Propheten anerkennen. Die von Mohammed überbrachte Offenbarung ist im Koran aufgezeichnet, um sie für ewig den Menschen zu erhalten, da Mohammed ein Mensch und damit sterblich war. Ein Muslim glaubt daran, dass Mohammed der Koran (nach islamischer Sicht das unmittelbare Wort Gottes) durch den Erzengel Gabriel übermittelt wurde.
Mohammed selbst sah sich mit der Frage, wer ein wahrer Muslim sei, konfrontiert. In Sure 49, Vers 14 kommt dies deutlich zum Ausdruck:
„Die Beduinen sagen: ‚Wir sind gläubig‘. Sag: Ihr seid nicht gläubig. Sagt vielmehr: ‚Wir haben den Islam angenommen!‘ (Denn) der Glaube ist euch noch nicht ins Herz eingegangen. Wenn ihr aber Gott und seinem Gesandten gehorchet, schmälert er euch nichts von euren Werken...“
Entsprechend eindeutig interpretiert die Koranexegese die Stelle: Islam (= aslamnâ: „wir haben den Islam angenommen“) ist nur eine Äußerung (qaul = „parole“), Glaube dagegen ist sowohl Äußerung als auch Tat. Die Annahme des Islams durch verbale Bekundung während Mohammeds Wirken war zunächst die Garantie dafür, dass die arabischen Stämme der Arabischen Halbinsel von den Muslimen weiter nicht mehr bekämpft wurden. Somit stuft der Koran den Glauben (iman) höher ein als den bloßen Eintritt in den Islam. Die Exegese interpretiert an dieser Stelle das Schlüsselwort aslamnâ („wir haben den Islam angenommen“) nicht in dem sonst üblichen Sinne der Unterwerfung dem (einzigen) Gott, sondern versteht die Worte der Beduinen im Sinne von „sich ergeben“ und „kapitulieren“ (istaslamnâ) aus Furcht vor Gefangenschaft und weiterer kriegerischen Auseinandersetzung.
Die Sufis unterscheiden zusätzlich zwischen einem „Muslim“ und einem „Gläubigen“. Nach ihrer Auffassung unterwirft sich ein Muslim lediglich den Geboten Gottes äußerlich, ein Gläubiger glaubt jedoch auch unerschütterlich daran und ist sich dessen bewusst, dass er ununterbrochen „vor seinem Schöpfer steht“. Laut den Sufis gibt es viele Muslime, die keine Gläubigen sind, aber auch Gläubige, die keine Muslime sind.
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