Die Morgenzigarette ist der erste Stolperstein, den man sich selbst legt. Einmal daran gedacht, will man sie haben, dazu muß vorher der Kaffe durchgelaufen sein und der Klodeckel wird eher hochgeklappt, als die Kippe angesteckt ist. Dann: Milch in den Kaffee, Zucker dazu, die kleine Orgie ganz allein beginnt. Irgendwann dann der Gedanke: Was mache ich hier jeden Morgen eigentlich? Eine bescheuerte Gewohnheit, ein unbefriedigendes Frühstück, ein Zeugnis meiner Faulheit und meiner Feigheit, an den Kühlschrank zu gehen, um sich einzugestehen, daß man nichts da hat, was genüßlich und genießbar wäre? Wieso habe ich damit angefangen, wann höre ich damit auf, was treibt mich zu allem, was mich irritiert, grüblerische Abgründe zu schaufeln, wo keine hingehören?
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