»Sie sind sanft, wohlerzogen, hübsch und spaßig zugleich...ich hätte einen heiraten sollen.« Die Rede ist von Lemuren und der das gesagt hat ist einer der größten Komiker Englands, John Cleese. Als Mitglied der legendären Filmtruppe Monty Python wurde er zum Fernsehstar, mit Filmen wie »Ein Fisch namens Wanda«, oder »Wilde Kreaturen« war er danach auch im Kino erfolgreich. Was viele nicht wissen: John Cleese ist seit seiner Jugend ein geradezu besessener Lemuren-Fan. Die merkwürdigen Kreaturen, von Zoologen schlicht den Halbaffen zugeordnet, leben nur noch auf Madagaskar. 32 Arten hat man bisher gezählt. Ihr Fortbestand ist durch Brandrodungen akut in Gefahr. Dem Einsatz von Cleese ist es zu verdanken, dass genügend Geld zusammen kam, um fünf Tiere aus einem amerikanischen Zoo in ihrer Heimat wieder auszuwildern. Ein Pilotprojekt, um die selten gewordenen Tiere am Leben zu erhalten. Der BBC-Film verfolgt, wie Cleese versucht, seine fünf Schützlinge in dem unzugänglichen Urwald Ostmadagaskars aufzuspüren. Dabei entwickelte sich einer der kuriosesten Tierfilme aller Zeiten. Allein schon der Anfang sorgte bei der Ausstrahlung in England für Wirbel: Ganz wie zu alten Monty Python Zeiten macht sich Cleese in einer absurden Ansprache über Umweltängste lustig und erschießt sich scheinbar. Wie er als Butler verkleidet den sprunggewaltigen Sifaka-Lemuren nachsetzt, oder den Halbaffen britischen Fußball erklärt, sorgte im Mutterland des schwarzen Humors für helle Begeisterung. Der Spagat zwischen Spaß und trauriger Wirklichkeit gelang so gut, dass der Film im vergangenen Jahr den weltweit bedeutendsten Tierfilmpreis erhielt - den Wildscreen Award in Bristol. Die Filmcrew samt Star hatten beim Dreh weniger zu lachen: Auf dem langen Weg in das abgelegene Betampona-Reservat bekamen einige hartnäckige Magen-Darm-Infekte. John Cleese konnte mit einem lädierten Knie kaum noch laufen. Doch das Projekt war ein Erfolg: Cleese amüsierte die Massen und die fünf Lemuren sind in dem Gebiet tatsächlich wieder heimisch geworden.