>Info zum Stichwort MontyPython | >diskutieren | >Permalink 
Wiki schrieb am 9.11. 2013 um 02:38:17 Uhr über

MontyPython

Monty Pythonmɒnti ˈpaɪθn] war eine britische Komikergruppe. Sie wurde 1969 gegründet und hatte ihre Blütezeit in den 1970er Jahren, in denen die Fernsehserie Monty Pythons Flying Circus und mehrere Kinofilme, unter anderem Das Leben des Brian, gedreht wurden. 1983 löste sich die Gruppe vorerst auf. Die Gruppe Monty Python hatte sehr großen Einfluss auf zahlreiche Humoristen in verschiedenen Medien. 2012 kündigten die verbliebenen fünf Mitglieder an, einen neuen Film zu produzieren.
Inhaltsverzeichnis

1 Biographie
2 Werk
2.1 Filme
2.2 Dokumentationen
2.3 Tonträger
2.4 Computerspiele
2.5 Musical
3 Auszeichnungen
4 DVD Veröffentlichungen in Deutschland
5 Trivia
6 Literatur
7 Weblinks
8 Einzelnachweise

Biographie

Monty Python bestand aus:

Graham Chapman (* 1941; † 1989)
John Cleese (* 1939)
Terry Gilliam (* 1940)
Eric Idle (* 1943)
Terry Jones (* 1942)
Michael Palin (* 1943)

Cleese, Chapman und Idle studierten an der Universität Cambridge, Palin und Jones an der Universität Oxford, wo sie im Schreiben und Darstellen komischer Sketche erste Erfahrungen sammelten. Sowohl Palin und Idle als auch Cleese, Chapman und Jones hatten bereits für die BBC gearbeitet, als Cleese Anfang 1969 vorschlug, sich zusammenzutun. Diese Gruppenbildung beim Skript-Schreiben blieb während der Monty-Python-Zeit weitgehend bestehen, Terry Jones bezeichnete dies später alsThe Oxford-Cambridge-Divide“. Das sechste Mitglied, der US-Amerikaner Terry Gilliam, kam vom Occidental College, Los Angeles, dazu. Er zeichnete sich hauptsächlich durch seine surrealen Cut-Out-Animationen aus, spielte aber auch kleinere Rollen (meist ohne Text). Im Laufe der Zeit übernahm er immer öfter die Regie bei den Sketchen und Filmen. Häufige Mitarbeiter der Gruppe waren Carol Cleveland, Connie Booth und Neil Innes, die in zahlreichen Sketchen des „Flying Circusund auch in den meisten Kinofilmen mitwirkten.[1]

Von 1969 bis 1974 drehte die Gruppe für die BBC 45 Folgen (drei Staffeln mit je 13 Folgen, eine Staffel mit sechs Folgen) der Serie Monty Pythons Flying Circus, in der Sketche und Trickfilmszenen gemischt wurden. Die erste Sendung wurde am 5. Oktober 1969 um 23:00 Uhr ausgestrahlt. In den Jahren 1971 und 1972 wurden zwei Folgen in deutscher Sprache als Monty Pythons fliegender Zirkus speziell für das deutsche und österreichische Fernsehen produziert und gesendet.

Der Name Monty Pythons Flying Circus für die Show-Serie entstand erst 1969 kurz vor Drehbeginn bei einer der letzten Besprechungen in Cleeses damaliger Wohnung in der Basil Street in Kensington:

„Several zany titles resulted until John Cleese came up with the last name Python and Eric Idle remembered a character he had met in a pub years before. The stranger had been a dapper sort and every time he came into the pub he would ask the patrons, »Has Monty been in yet?« Idle’s compatriots liked the name and so the troupe and the show became Monty Pythons Flying Circus.“

Mehrere verrückte Titel kursierten, bis John Cleese mit dem Nachnamen Python ankam und Eric Idle sich an jemanden erinnerte, den er Jahre zuvor in einer Kneipe getroffen hatte. Der Fremde war ein eleganter Typ, und jedes Mal, wenn er in die Kneipe kam, fragte er die Gäste: „War Monty schon hier?“ Idles Landsmänner fanden den Namen gut, und so wurde aus der Truppe und der Show Monty Python's Flying Circus.“

Biografie in movies.msn.com[2]

Die Serie bestach durch ihren schrägen Humor. In Anlehnung an den Ausdruckkafkaeskwurde diese Stilrichtung auch als „pythonesk“ bezeichnet. Sie zeichnete sich durch hintersinnigen und vor allem schwarzen Humor aus. Die Serie gilt sowohl formal als auch inhaltlich als wegweisend für das Genre der Comedy; insbesondere der Verzicht auf eine Pointe im Anschluss an eine besonders absurde Szene war revolutionär und wirkte stilbildend. Bewusst wurden Sketche und ganze Folgen im Widerspruch zu den Sehgewohnheiten als Bewusstseinsstrom inszeniert. Bekannt ist auch die Erkennungsmelodie aus Monty Pythons Flying Circus: Es handelt sich um John Philip Sousas Marsch The Liberty Bell. Nachdem John Cleese bereits nach dem zweiten Jahr mit dem Gedanken gespielt hatte, die Gruppe zu verlassen, war er schließlich in der vierten Staffel nicht mehr dabei. Es wurden nur noch sechs Folgen erstellt, wobei aber trotzdem noch Material von John Cleese (mit seinem Einverständnis) verwendet wurde.

Nach ihrer Zeit beim Fernsehen wandten sich Monty Python dem Film zu. Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (Originaltitel: And Now For Something Completely Different) wurde bereits während der Zeit des Flying Circus für das Kino gedreht. Er enthielt fast ausnahmslos neu gedrehte Sketche, die aber bereits im Flying Circus zu sehen gewesen waren. Im direkten Anschluss begannen in Schottland die Dreharbeiten zum zweiten Kinofilm Die Ritter der Kokosnuß, nun wieder mit Beteiligung von John Cleese.

1979 drehte die Gruppe ihren wohl einflussreichsten und bekanntesten Film, Das Leben des Brian. Der von George Harrison produzierte Film befasst sich satirisch und mit schwarzem Humor mit religiösen und sozialen Themen und parodiert zugleich die Bibelfilme der 1950er und 1960er Jahre. Der Protagonist Brian, geboren zur selben Zeit wie Jesus von Nazareth, wird immer wieder für den Messias gehalten und schließlich gekreuzigt. Aufgrund des kontroversen Inhaltes des Filmes protestierten beispielsweise amerikanische konservative Christen dagegen. So nahmen manche Kinobetreiber Monty Pythons Werk aus Rücksicht vor religiösen Empfindsamkeiten nicht ins Programm auf.

1983 beendete die Gruppe zunächst ihre Zusammenarbeit, unter anderem aufgrund des verschlechterten Gesundheitszustands von Graham Chapman, der an schwerem Alkoholismus litt. Als er 1989 starb, versammelten sich die verbliebenen Gruppenmitglieder bei der Trauerfeier; Cleese und Palin hielten vielbeachtete Reden, und alle gemeinsam sangen den Song Always look on the bright side of life. 1998 traten die fünf Überlebenden gemeinsam in Aspen (Colorado) auf. Auch einzeln waren die Mitglieder als Schauspieler, Autor oder Regisseur erfolgreich (auch schon vor ihrer Monty-Python-Zeit) und sind es zum Teil auch heute noch. Der Gruppe gehört auch die Produktionsfirma Python (Monty) Pictures Limited.

Vier der Gruppenmitglieder (Gilliam, Idle, Jones und Palin) traten zusammen mit Carol Cleveland und Neil Innes 2002 auf dem Gedenkkonzert für George Harrison auf, da er mit seiner extra dafür gegründeten Firma HandMade Films einen ihrer Filme produziert hatte. Für John Cleese, der zu diesem Zeitpunkt erkrankt war, sprang Tom Hanks bei einer Nummer ein.

2005 wurde das Monty-Python-Musical Monty Pythons Spamalot am New Yorker Broadway uraufgeführt, das dort seither regelmäßig gespielt wird und auch mehrmonatige Aufführungsreihen in London, Las Vegas und im Kölner Musical Dome hatte. Besonders Eric Idle war intensiv an dieser Produktion beteiligt.

Anfang 2012 kündigte die Gruppe die Produktion eines neuen gemeinsamen Films an, der Absolutely Anything heißen soll. Der Film wird alsScience-Fiction-Farcebeschrieben.[3]
Werk
Filme

19691974Monty Pythons Flying Circus
19711972Monty Pythons fliegender Zirkus
1971 – And Now For Something Completely Different (Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft)
1975Monty Python and the Holy Grail (Die Ritter der Kokosnuß)
1979Life of Brian (Das Leben des Brian)
1982Live at the Hollywood Bowl (Monty Python Live at the Hollywood Bowl)
1983The Meaning of Life (Der Sinn des Lebens)

Dokumentationen

2009Monty Python - Fast die ganze Wahrheit!

Tonträger

1970Monty Python's Flying Circus (BBC Records)
1971 – Another Monty Python Record (Charisma Records)
1972Monty Pythons Previous Record (Charisma Records)
1973 – Matching Tie and Handkerchief (Charisma Records)
1974 – Holy Grail Soundtrack (Charisma Records)
1974Monty Python Live at Drury Lane (Charisma Records)
1976Live! At City Center (Megaphon Import Service)
1977Monty Python Instant Record Collection (Virgin Records)
1979Life Of Brian Soundtrack (Charisma Records)
1980Monty Pythons Contractual Obligation Album (Charisma Records)
1983The Meaning Of Life Soundtrack (Universal)
1988The Final Rip Off (Virgin Records)
1989Monty Python Sings (Virgin Records)

Computerspiele

1984The Quest for the Holy Grail – Ein Textadventure für den C64
1990Monty Pythons Flying Circus (entwickelt von Core Design Ltd. und herausgegeben von Virgin Interactive Entertainment)
1994Monty Pythons Complete Waste of Time (deutscher Titel: Monty Pythons Reine Zeitverschwendung)
1996Monty Python and the Quest for the Holy Grail (deutscher Titel: Monty PythonDie Ritter der Kokosnuß)
1997Monty Pythons The Meaning of Life

Diese Computerspiele wurden von 7th Level in Zusammenarbeit mit Eric Idle und Terry Gilliam entwickelt.
Musical

2005Monty Pythons Spamalot

Auszeichnungen

1971Rose von Montreux - Silberne Rose für Monty Pythons Flying Circus
1983Cannes Film Festival Großer Preis der Jury für Der Sinn des Lebens
1995Rose von Montreux - Ehrenrose
2001 – Europäischer Filmpreis für das Lebenswerk
2003DVD Champion in der Kategorie Boxset für Montys Enzyklopythonia
2005Rose d’Or Aufnahme in die Hall of Fame

DVD Veröffentlichungen in Deutschland

2000: Monty Pythons Der Sinn des Lebens (1 DVD) von Columbia
2001: Die wunderbare Welt der Schwerkraft (1 DVD) von Koch Media GmbH - DVD
2002: Die Ritter der Kokosnuss (2 DVDs) von Sony Pictures Home Entertainment
2003: Das Leben des Brian von (1 DVD) von Sony Pictures Home Entertainment
2003: Die Ritter der Kokosnuss (2 DVDs) Special Edition von Sony Pictures Home Entertainment
2004: Montys Enzyklopythonia (4 DVDs) von Sony Pictures Home Entertainment
2004: Der Sinn des Lebens (2 DVDs) Special Edition von Universal
2005: Die wunderbare Welt der Schwerkraft (1 DVD) von Sony Pictures Home Entertainment
2006: Monty Python's Personal Bests (6 DVDs) von Sony Pictures Home Entertainment
2007: Monty Python - Die Ritter der Kokosnuss (+ Audio-CD) [3 DVDs] von Sony Pictures Home Entertainment
2007: Do Not Adjust Your Set - Die frühen Jahre von Monty Python (2 DVDs) von Indigo
2007: At last the 1948 Show - Die frühen Jahre von Monty Python (2 DVDs) von Indigo
2007: Das Leben des Brian (digital remastered + Soundtrack + Bonus DVD) (2 DVDs) von Sony Pictures Home Entertainment
2007: Monty Python Live at the Hollywood Bowl (1 DVD)von Sony Pictures Home Entertainment
2009: Monty Python - Die frühen Jahre [4 DVDs] von Indigo
2009: Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut (OmU) [3 DVDs / Blu-Ray] von Edel Germany GmbH
2009: 40th Anniversary Boxset Celebrating 400 Years of Monty Python [17 DVDs] von Sony Pictures Home Entertainment
2010: Monty Python - Not The Messiah (He's a Very Naughty Boy) (1 DVD (Blu-ray) von Sony Pictures Home Entertainment
2010: Monty Python's Flying Circus - Box (7 DVDs) von Sony Pictures Home Entertainment
2012: Die Ritter der Kokosnuss [Blu-ray] (1 DVD) von Sony Pictures Home Entertainment

Trivia
Der Originalfuß (markiert): Allegoria del trionfo di Venere von Angelo Bronzino

Der Ausdruck Spam für massenhafte E-Mails wurde durch einen Sketch von Monty Python inspiriert, in dem immer wieder der Name der Dosenfleischmarke genannt wird (siehe auch Spam-Sketch).
Der Name der Programmiersprache Python geht auf die Verehrung von Monty Python durch den Autor Guido van Rossum zurück.
Die virtuelle Maschine Parrot verdankt ihren Namen dem Dead-Parrot-Sketch.

Literatur

Monty Pythons Flying Circus. Sämtliche Worte. (Zwei Bände). Haffmans Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-251-00223-6.
Andreas P. Pittler: Monty PythonÜber den Sinn des Lebens. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-12422-7.
Guido Mann: Eine Python namens Monty. BoD, Stuttgart 1999, ISBN 3-89811-326-4.
Monty Pythons Fliegender Zirkus. Sämtliche deutschen Shows. Haffmans Verlag, Zürich 2000, ISBN 3-251-00414-X.
Bob McCabe u. a.: Autobiographie der Monty Pythons. (engl. ThePythons“ Autobiography by thePythons“). Hannibal -Verlag, Höfen 2004, ISBN 3-85445-244-6
Volker Bleek: Kommen wir nun zu etwas völlig anderem40 Jahre Monty Python. Schüren Verlag, Marburg 2008, ISBN 978-3-89472-633-1.
Graham Chapman, Harry Rowohlt, Douglas Adams: Autobiografie eines Lügners. 1. Auflage. Verlag Haffmans & Tolkemitt, 2012, ISBN 978-3-942989-11-4.

Weblinks
Commons: Monty PythonAlbum mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Monty PythonZitate

Offizielle Monty-Python-Homepage (englisch)
Monty Pythons Completely Useless Web Site
Magisterarbeit über die BBC-Fernsehserie Monty Pythons Flying Circus von Grigorios Petsos

Einzelnachweise

↑ Cleveland und die Pythons
Monty Python: Biography. In: msn.com. Abgerufen am 22. September 2012.
Monty Python drehen neuen Film. Süddeutsche.de, abgerufen am 31. Januar 2012.

Monty Python

Graham Chapman • John Cleese • Terry Gilliam • Eric Idle • Terry Jones • Michael Palin
Filme

Monty Pythons wunderbare Welt der SchwerkraftDie Ritter der KokosnußDas Leben des BrianMonty Python Live at the Hollywood Bowl • Der Sinn des Lebens
Fernsehen

Monty Pythons Flying Circus (Monty Pythons fliegender Zirkus)
Normdaten (Körperschaft): GND: 811153-4


   User-Bewertung: /
Wenn Du mit dem Autor des oben stehenden Textes Kontakt aufnehmen willst, benutze das Forum des Blasters! (Funktion »diskutieren« am oberen Rand)

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »MontyPython«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »MontyPython« | Hilfe | Startseite 
0.0237 (0.0040, 0.0182) sek. –– 847892278