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wuming schrieb am 12.5. 2003 um 05:54:16 Uhr über

Monopolisierungsinstrument

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76 Fossile versus solare Ressourcenketteri
ten einander ähneln. Ohnehin bietet jede Region meist schon eine spezifische Vielfalt an verwertbaren Anbaupflanzen.
Unter den erneuerbaren Energien ist die Biomasse jedoch die einzige, die auf einen Lieferanten für die Primärenergie angewiesen ist. Deshalb sind hier, trotz der wirtschaftlichen Vorteile einer ernteflächennahen Umwandlung und Verarbeitung, durchaus globale unternehmerische Konzentrationsprozesse und damit verbundene Abhängigkeiten vorstellbar, wie wir sie von der fossilen Ressourcenförderung kennen. Um sich Anbaugebiete auch für die Nutzung der Biomasse als Rohstoff und Energielieferant zu sichern, kaufen multinationale Konzerne tatsächlich bereits große Land- und Waldflächen auf. Sie folgen dabei dem in dieser Hinsicht negativen Beispiel Brasiliens, wo der Bioalkohol für mehrere Millionen Fahrzeuge aus Zuckerrüben gewonnen wird, die in riesigen Plantagen angebaut werden. Um die Gefahren abzuschätzen, genügt es einen Blick auf die Nahrungsmittelindustrie zu werfen. Dort hat sich trotz der wegen der Bodenabhängigkeit zwangsläufig breitgefächerten dezentralen Erzeugung ein seit langem voranschreitender und stark internationalisierter Konzentrationsprozeß herausgebildet.
Das zentrale Monopolisierungsinstrument sind dabei direkte Produktions- und Lieferverträge mit den landwirtschaftlichen Betrieben. Den Erzeugern immer niedrigere Preise abzupressen war das erste Stadium des Monopolisierungsprozesses. Es folgte die »vertikale Integration«: Die Nahrungsmittelkonzerne gingen dazu über, die landwirtschaftliche Produktion unmittelbar zu kontrollieren - also darüber zu bestimmen, welche industriell optimal verwertbaren Früchte die Landwirte noch anbauen sollten. Dieses zweite Stadium der Monopolisierung ist eine logische Folge des ersten, nachdem die früher relativ freien Erzeuger zur Betriebsaufgabe oder in die Abhängigkeit gezwungen wurden. Das dritte Stadium ist die Monopolisierung des Saatguts von Pflanzen und des Samenguts von Tieren. Dieses Monopol soll nun durch die Patentierung von Genen weiter ausgebaut werden, insbesondere auf Druck der Chemiekonzerne, wie im siebten Kapitel näher dargestellt wird. All dies wird zusätzlich ermöglicht durch die Steuervergünstigungen im internationalen Agrarhandel und neuerdings durch die neue Welthandelsordnung, die Agrarprodukte prinzipiell mit Industrieprodukten gleichsetzt, worauf im neunten Kapitel näher eingegangen wird, und außerdem durch die direkte Subventionierung von Nahrungsmittelexporten durch die Industrieländer. Derartige Subventionen müssen
Solare Ressourcennutzung

allerdings laut WTO-Vertrag abgebaut werden, was der einz Aspekt der WTO-Regelungen im Agrarsektor ist.
Ist es also nicht sehr wahrscheinlich, daß sich diese Stru bei der zunehmenden Verwendung von Biomasse als Energie stoffquelle durchsetzen? Es wäre nicht das erste Mal, daß wirtschaftliche und ökologische Rationalität ein falscher An setzt, weil große Wirtschaftskonzerne mit ihrem überragen auf Regierungen und Parlamente ihre Interessen durchdr Landwirtschaft ist hierfür eines der prominentesten Beispiel allein um das Ziel der Ressourcensicherung für das nachfossi den Schutz der Erdatmosphäre vor den Spurengasen aus to giegewinnung und -umwandlung und um die Oberwindu stentiellen Abhängigkeiten energieimportierender von de Exportländern, wäre eine energetische Biomassenutzung auc Kontrolle weniger Konzerne dem Einsatz fossiler Energien v In beiden Fällen wären zwar die Verarbeitungs- und Ver strukturell transnational konzentriert, aber es blieben die Biomasse gegenüber den fossilen Ressourcen. Mit einem besc Konzentrationsprozeß wären jedoch gleichwohl dramatis Konsequenzen in den ländlichen Räumen verbunden, die Gefahr rücksichtsloser und extrem einseitiger Anbaumet eine ökologisch ebenfalls problematische globale Umvert Nährstoffpotentialen: Die riesigen Futtermitteltransporte vo nach Europa führen Mineralstoffe mit, zehren die dortigen und überlasten die der Empfängerländer.
Der entscheidende Unterschied zwischen fossiler Energie u bzw. metallischen Rohstoffen einerseits und pflanzlichen andererseits ist jedoch ein anderer: Die Bildung globaler Kette Herrschaft transnationaler Konzerne ist bei ersteren zwangs unumkehrbar; bei pflanzlichen Ressourcen sind dagegen glo und transnationale Unternehmenskonzentration keineswegs z und - sofern erfolgt - umkehrbar. Es kommt entscheidend dar die Nutzung pflanzlicher Ressourcen aufgreift und wie das letztlich hängt es von den politisch gesetzten energie- und schaftlichen Rahmenbedingungen ab, ob es bei der Nutzun masse für Nahrungsmittel, Energie und als Rohstoff lange Ketten, Konzentrations- oder Dezentralisierungsprozesse gibt. ren Worten: Ein Konzentrationsprozeß ist vermeidbar, beso



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