Die Moderhinke ist eine ansteckende, chronisch verlaufende Erkrankung der Wiederkäuer-Klauen. Sie wird durch das Zusammenwirken von zwei Bakterienarten - Dichelobacter nodosus und Fusobacterium necrophorum - hervorgerufen. Durch diese Wechselwirkung entsteht ein weites Spektrum an unterschiedlich schweren Klauenveränderungen vor allem beim Schaf. Empfänglich sind aber auch die Hausziege, das Rind, das Muffelwild und der Steinbock. Die Moderhinke ist von der Nekrobazillose abzugrenzen. Letztere tritt ohne Beteiligung von D. nodosus auf.
Der Haupterreger bei der Moderhinke ist Dichelobacter nodosus. Es handelt sich um ein Bakterium, das in einem Milieu mit nur geringer Sauerstoffkonzentration gedeiht. Demzufolge weist D. nodosus eine nur geringe Überlebensfähigkeit in der Umwelt auf. Dieser Erreger ist ein eigentlicher »Parasit« der Klauen. Dichelobacter nodosus ist in der Lage, Eiweisssubstanz aufzulösen. Von diesem Erreger existieren mindestens 18 verschiedene Stämme (Serotypen), die eine unterschiedliche krankmachende Fähigkeit aufweisen. Dies erklärt, weshalb es zu eher gutartigen oder bösartigen Formen der Moderhinke kommt.
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