Verlust der Mitte. Haha, nein, ernstahft: 99,8 Prozent aller Menschen führen doch im Grunde ein gräßliches Leben. Das muss man so einmal festhalten. Auch ich nehme mich da nicht aus, auch wenn man natürlich als Betroffener diese Tatsache weitestgehend aus seinem Gesichtsfeld tilgen muss, aus naheliegenden Gründen. Dass ich diesen Befund unter dem Stichwort mittellos poste, legt nahe, dass ich Unglück und Armut zusammendenke. Nicht ausschließlich und unbedingt. Ich nehme hier diejenigen Menschen nicht aus, die im Grunde nicht mittellos sind, aber die diesen Umstand letztlich einer zermürbenden Erwerbsarbeit verdanken. Glücklich schätzen können sich auf dieser Welt im grunde allenfalls jene, welche unmittelbar und bedingungslos zu großem Reichtum kommen, also Lottogewinner, Erben und was der Glücksritter da ähnliche sind. Denn, Freunde: nichts erniedrigt den Menschen so, nichts korrodiert den menschlichen Chrakter so sehr, wie der Zwang, den eigenen Lebensunterhalt verdienen zu müssen.
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