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Charch schrieb am 18.10. 2000 um 06:15:54 Uhr über

Mittelalter

Tischsitten

Im 12. Jh. hat sich zuerst in Frankreich, an großen weltlichen Höfen, ein neuer Gesellschaftsstil herausgebildet, der durch eine bis dahin unbekannte materielle Aufwendung und durch eine Verfeinerung der Umgangsformen gekennzeichnet war. Als neue Sitte kam das paarweise Speisen und das Trinken aus einem Becher auf. Der Reichtum der Tafel zeichnete sich auch durch kostbares Tafelgeschirr aus.

Für die Organisation eines höfischen Festes waren die klassischen Hofämter, Truchseß, Kämmerer und Schenk zuständig.

Das festliche Mahl am Hof unterlag einem reich ausgestaltetem Zeremoniell, das eine große Dienerschaft erforderte.



Der Truchseß überwachte mit seinem Stab die Einhaltung des Hofprotokolls und war für die Sitzordnung zuständig. Bei vielen hochgestellten Gästen erforderte diese Aufgabe viel diplomatisches Geschick.



Vor dem Festmahl erfolgte eine Handwaschung, bei der Aquamanilen, Schalen und Handtücher benötigt wurden.



Schenken brachten die Weinkannen während die Truchsessen in langer Reihe das Essen heran trugen. Vorschneider und Speisemeister zerlegten das Essen in mundgerechte Stücke.



Zur höfischen Mahl gehörte Musik und getanzt wurde zu Harfenmusik.

Neue Gänge wurden mit Trompeten und Trommeln angekündigt.



Es wurde mit den Fingern gegessen. Die Gabel war zwar bekannt, wurde aber nur zum Vorlegen benutzt. Messer und Löffel dienten zum Tranchieren und zum Austeilen.



Als Teller diente eine Scheibe Brot. Oft wurde gemeinsam aus einer Schüssel gegessen und der Becher mit dem Nachbarn geteilt.



























Tischzuchten:







nicht das Brot bevor der erste Gang auf den Tisch kommt sonst wirst du für unbeherrscht gehalten. Breche das Brot!



Stecke nicht ein zu großes Stück in den Mund das die Krumen links und rechts aus dem Mund fallen.



Schlucke das was du im Mund hast nicht herunter bevor es gut gekaut ist damit du dich nicht verschluckst.



Trinke erst wenn dein Mund leer ist sonst hält man dich für einen Säufer.



Sprich nicht solange du etwas im Mund hast.



Ihr sollt nicht zu eng an die Dame heranrücken und sollt alles Derbe und Unziemliche in ihrer Gegenwart unterlassen.



Trinkt nicht zu viel und klagt nicht über das Essen.



Macht beim Speisen keinen Lärm.



Legt die abgegessenen Knochen nicht wieder in die Schale zurück.



Kratzt euch nicht mit der bloßen Hand an der Kehle und schneuzt nicht in die Hand.



Greift nicht mit den Fingern in Senf oder Saucen.



Schneuzt nicht in das Tischtuch.



Blast nicht in das heiße Getränk.



Legt euch beim Essen nicht über den Tisch.



Trinke nicht mit fettigem Mund.







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