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wuming schrieb am 20.8. 2010 um 11:12:32 Uhr über

Mittagessen

Nach dem Mittagsessen (auf unserem Zimmer) kamen wir aus dem Fegfeuer des Meßgetümmels, wo Berga an jeder Bude etwas zu bestellen und ihrer Nachtreterin etwas aufzuladen hatte, endlich im Himmel an, in der sogenannten Hundewirtschaft, wie das beste Flätzer Wirts- und Lusthaus außer der Stadt sich nennt, wo Messenszeiten Hunderte einkehren, um Tausende vorbeigehen zu sehen. Schon unterwegs wuchs meinem Weibchen als meinem Ellenbogenefeu dermaßen der Mut, daß sie unter dem Tore, wo ich mich, da nach der bekannten militärischen Prozeßordnung nicht nahe an der Schildwache vorübergegangen werden darf, deshalb auf die entgegengesetzte Seite hinwarf, ruhig dicht am Schieß- und Stechgewehr der Torwache vorüberstrich. 123Draußen konnt' ich ihr den umketteten, vergitterten, riesenhaften, schon außen mit Treppen aufsteigenden Schabackerpalast mit Fingern zeigen, worin ich gestern gehaust und (vielleicht) gestürmt; »lieber den Riesen möcht' ich begucken,« sagte sie, »und den Zwergen; zu was sind wir denn mit ihnen unter einem Dach

Im Lusthause selber fanden wir hinlängliche Lust, umrungen von blühenden Gesichtern und Auen. Da setzt' ich mich heimlich in einem fort über Schabackers Refus mit Erfolg hinweg und machte mir überhaupt bis gegen Mitternacht einen guten Tag; ich hatt' ihn verdient, Berga noch mehr. Gleichwohl sollt' ich noch nachts um ein Uhr eine Windmühle zu berennen bekommen, die freilich mit etwas längeren, stärkeren und mehreren Armen schlägt als ein Riese, wofür Don Quixote eine solche Mühle gern angesehen hätte. Ich 8 In großen Sälen wird der wahre Ofen in einen zierlichen Scheinofen entlarvt; so ist es schicklich und zierlich, daß sich die jungfräuliche Liebe immer in eine schöne, jungfräuliche Freundschaft verberge. 124 lasse nämlich auf dem Marktplatz aus Gründen, die sich leichter denken als sagen, Bergelchen um einige zwanzig vorausgehen, und begebe mich aus gedachten Gründen ohne Arg hinter eine versteckte Bude, die wohl die Silberhütte und der Silberschrank eines rohen Krämers sein mochte, und verweile davor natürlich nach Umständen: – sieh, kommt dahergerudert mit Spieß und Speer der Budenwächter und münzt und prägt mich so unversehens und unbesehen zu einem Schnapphahn und Raubfisch seiner Budengassen aus, obgleich der schwache Kopf nichts weiter sieht, als daß ich in einer Ecke stehe und nichts weniger tue alsnehmen. Ein Ehrgefühl ohne Tallus ist für solche Angriffe niemals abgestumpft. Nur aber, wie war einem Manne, der nichts im Kopfe hathöchstens jetzt Bier statt Hirnin der Nachmitternacht Licht zu geben? –

Ich verhehle mein Wagmittel nicht; ich griff zum Fuchsschwanz, ich spiegelte ihm nämlich vor, ich hätte einen sogenannten Hieb, und wüßte in der Betrunkenheit mich 125schlecht zu finden und zu haltenich spielte daher alles nach, was mir aus diesem Fache zu Gesicht gekommen, schwankte hin und her, setzte die Füße tanzmeisterlich auswärts, geriet in Zickzacke hinein bei allem Aussegeln nach gerader Linie, ja ich stieß meinen guten Kopf (vielleicht einen der hellsten und leersten der Nacht) als einen vollen gegen wahre Pfosten. –



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